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R2d2ki / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0

Alter Name, junges Gesicht: Abe holt Koizumi jr. ins Kabinett

Kabinettsumbildung in Japan bringt viele neue Minister und lässt auf Nachfolge schließen

Premier Shinzo Abe hat sein neues Kabinett vorgestellt und diese Umstellung wurde in Tokio mit Spannung erwartet. Komplex sind die innenpolitischen Aufgaben, vor denen die Regierung steht, und weitreichend die nötigen Reformen. Groß sind auch die außenpolitischen Herausforderungen, die Abe auf seinen letzten Amtsmetern zu lösen hat. Der Handelsstreit mit Korea ist nicht nur ein historisches und sicherheitspolitisches Problem, sondern hat das Potential, die japanische Wirtschaft langfristig zu schwächen, finden sich keine neuen adäquaten Handelspartner. Es braucht also nicht nur frische Gesichter, sondern auch Charaktere, die in der Bevölkerung überzeugen. Das volatile Verhältnis zu Trump und den USA benötigt Fingerspitzengefühl und Augenhöhe – beides ist Abe mit dem neuen Kabinett gelungen. Es ist vermutlich das letzte Kabinett, welches Abe bestellt. Mit diesem muss er seine Reformen und Vorhaben abschließen und dafür sorgen, dass die LDP weiterhin Wahlen gewinnt und die Regierung stellen kann.

Pasha C/Flickr

Japan vor dem G20-Gipfel in Osaka

Premier Shinzo Abe will sein Land als Anker für die liberale Weltordnung präsentieren

Am 28. und 29. Juni sind die Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten erstmals zu einem Gipfel in Japan geladen. Für den japanischen Premierminister Shinzo Abe und sein Kabinett ist das Gipfeltreffen zweifelsohne das außenpolitisch wichtigste Ereignis des Jahres. Der Zeitpunkt der G20-Präsidentschaft ist gut gewählt, um sich international als verantwortungsbewusster Partner zu präsentieren, aber ebenso für die Förderung lange verfolgter innenpolitischer Ziele.

T20 Gipfel in Tokio

Die Teilnehmer des T20 Gipfels, der am 26./27. Mai in Tokio stattfand, sprachen sich für eine Wiederbelebung des Multilateralismus aus, denn nur gemeinsam können nachhaltige Antworten auf globale Fragen unserer Zeit gefunden werden

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Donald Trump zu Besuch in Japan

Als erster ausländischer Staatsgast seit der Thronübernahme Kaiser Naruhitos besuchte US-Präsident Donald Trump zwischen dem 25. und 28. Mai Japan. Ziel der viertägigen Reise waren die Verbesserungen der Handelsbeziehungen beider Länder – konkrete Ergebnisse wurden erwartungsgemäß nicht erzielt.

Japans mutiges Bekenntnis

Pendeldiplomatie zwischen Tokio und Taipeh

Japans über 200 diplomatische Missionen unterhalten zu 195 Staaten (einschließlich der 193 UN Mitglieder, außer zu Nordkorea) offizielle außenpolitische Beziehungen; darunter auch zum Vatikan, der Republik Kosovo und den Cookinseln. Keine formalen Verbindungen bestehen zu Taiwan (Eigenbezeichnung „Republik China“) und nach Palästina.

Nie wieder Hiroshima, nie wieder Pearl Harbor!

Im Schatten von weltweit über 14.000 Atomsprengköpfen erinnern sich Japans Hibakusha an das Nuklearinferno von 1945

Hibakusha werden sie in der Landessprache genannt, wörtlich: „die an der Bombe Leidenden“. Der beklemmende Begriff ist fest etabliert und ruft Schaudern und Entsetzen hervor; denn gemeint sind jene weltkriegsüberlebenden Japaner, deren gesundheitliches und seelisches Schicksal untrennbar und vernichtend mit den zwei Atombombenabwürfen der Amerikaner auf die beiden Städte Hiroshima (6. August 1945) und Nagasaki (9. August 1945), damals vom Krieg noch weitgehend unbeschädigt, verbunden bleibt.

Über Käse, Wein und Autos

Nach jahrelangen Verhandlungen haben Japan und die Europäische Union das Freihandelsabkommen JEFTA unterzeichnet.

Japan und der EU lag viel an der Verabschiedung des gemeinsamen Freihandelsabkommens (JEFTA). Es gilt nicht nur als ökonomischer Meilenstein, sondern viel mehr als geopolitisches Zeichen für die Zukunft, als Zeichen gegen den aufkommenden Protektionismus. Speziell Japan erhofft sich nachhaltige ökonomische und politische Vorteile. JEFTA ist für die Regierung in Tokio deshalb nur ein erster Abschnitt einer nachhaltigen Entwicklung.

Am Ziel vorbei

Mit Spannung wurde auf das Treffen zwischen Donald J. Trump und Kim Jong-un gewartet.

Die damit verbundenen Hoffnungen konnten jedoch in Japan nicht zwangsläufig erfüllt werden. Auch im Land der aufgehenden Sonne wurde der Gipfel zwischen Donald J. Trump und Kim Jong-un mit Spannung entgegengesehen. Große Erwartungen gab es in Japan an eine schnelle Lösung im Streit um die von nordkoreanischen Agenten entführten japanischen Staatsbürger (17). Zufriedenstellende Ergebnisse konnten nicht erzielt werden. Nicht nur deshalb herrscht nach dem Treffen im Land der aufgehenden Sonne vor allem eines: Ernüchterung.

Japans Tor zur Hölle: Fukushima heute

Aspekte einer Katastrophe, und was sie gesellschaftlich bewirkt hat

Japan könnte man geologisch definieren als ein Gebiet, das als massige Gipfelfläche riesiger Gebirge von insgesamt 13.000 Metern Höhe (indem man den 9000 Meter messenden Tiefseegraben mitrechnet) oberhalb des Ozeans aus dem Wasser ragt. Das Land der aufgehenden Sonne besteht aus fast 7000 Inseln, auf denen 240 Vulkane stehen; das sind 10 Prozent weltweit. 110 davon sind noch aktiv. Und lebensgefährlich: im Jahre 2014 erst wurden 47 Wanderer vom Berg Ontake überrascht und vom Ausstoß giftiger Rauchwolken getötet.

Die Transpazifische Partnerschaft und die internationale Handelsordnung

Japans schwieriger Balanceakt

Japan verfolgt den handelspolitischen Kurs der USA unter Präsident Trump irritiert und besorgt. Die Hinwendung zu protektionistischen Maßnahmen unter der Losung „America First", der Rückzug aus der Transpazifischen Partnerschaft, die Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumerzeugnisse und die Möglichkeit eines Handelskriegs mit China, der die gesamte Weltwirtschaft bedrohen würde, all dies sind Schritte, die Tokio viel Kopfzerbrechen bereiten.