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Rund die Hälfte der Bevölkerungen ist unter 15 Jahren alt. In einigen Ländern macht die Gruppe der unter 30 jährigen sogar 70 Prozent der Bevölkerung aus. Die Gesellschaften des Nahen Ostens und Nordafrikas – zwischen Marokko und Iran, zwischen Jemen und Syrien – sind jung. Staat und Gesellschaft tragen dieser Situation nicht Rechnung; der Jugend stehen überalterte Regierungen und verkrustete politischen Systeme gegenüber, die nicht in der Lage sind, die drängenden Probleme der demographischen Verschiebung anzugehen.

Autoritäre Strukturen haben es nicht einfacher gemacht, den Dialog zwischen den Generationen zu fördern; die Kommunikation zwischen Regierenden und Regierten gestaltet sich von jeher als schwierig, unabhängig von der Änderung der Alterspyramide. In den vergangenen Jahrzehnten haben die Regierungen die Bevölkerungen durch staatlich gelenkte Medien zu kontrollieren gewusst: Information und Meinung waren Monopol der Machthaber, gesellschaftliche Partizipation war außerhalb staatlich kontrollierter Apparate und Institutionen unerwünscht.

Vor diesem Hintergrund erfolgte die Einführung des Internets in den arabischen Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas relativ spät. In Syrien hat es bis 1998 gedauert, bis ein Prozess der gesellschaftlichen Öffnung begonnen wurde, der die Nutzung dieses neuen Mediums erlaubte. Insbesondere die Jugend Syriens sah und sieht darin seither die Chance, an der weltweiten Kommunikation teilzunehmen und auch auf die Verhältnisse in Syrien einzuwirken; der Zugang zur Information wird freier, und Meinungen entwickeln sich zusehend pluraler.

Ziel des Jugendforums Syrien 2002 ist es, die technologische Entwicklung der letzen Jahre nachzuzeichnen und deren gesellschaftliche Auswirkung auszuloten. Durch Studien, die im Rahmen des Jugendforums vorgestellt werden, Diskussionen und Gruppenarbeit sollen Jugendliche in die Lage versetzt werden, ihre Erwartungen an die Politik und ihre Zukunftsvorstellungen selber zu formulieren.