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Veranstaltungsberichte

Präsentation Webseite “Arte Para Reconstruir”

Am 7. November wurde die Webseite der Fundación Prolongar #ArteParaReconstruir (Kunst zur Rekonstruktion) gemeinsam mit der KAS und USAID vorgestellt. Das Publikum bestand nicht nur aus Mitarbeiter der einzelnen Institutionen, sondern auch aus Personen, die vom bewaffneten Konflikt betroffene sind sowie Teilnehmer an den Workshops von Prolongar.

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Der Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung KAS, Dr. Hubert Gehring, eröffnete die Veranstaltung und betonte, dass die Webseite zur Sensibilisierung beitragen, ein friedliches Zusammenleben fördern und mehr Verständnis für die vom bewaffneten Konflikt betroffenen Bevölkerungsgruppen erreichen soll. Für die KAS sei es eine Ehre, auf diese Weise zur Friedenskonstruktion in Kolumbien beitragen zu können, nachdem sie bereits seit über 50 Jahren die Demokratie in diesem Land fördere. Die aktuelle Aufgabe bestehe darin die Inklusion, Wiedergutmachung und Anerkennung der Opfer zu unterstützen, um so langfristig die Versöhnung zu fördern; das sei zwar nicht einfach, aber auch nicht unmöglich. Um eine solche Versöhnung zu erreichen, sei es notwendig neue Methoden für einen Dialog zu finden, wobei die Kunst ein geeignetes Mittel sein könne. Dr. Gehring bemerkte, dass auf der vorliegenden Webseite sieben Reportagen über Personen zu finden seien, die über ihre Transformation berichten; die Workshops der Fundación Prolongar haben ihnen dabei entscheidend geholfen und sie können heute auch anderen Betroffenen eine Stimme verleihen. Mit den Aktivitäten von Prolongar soll auch ein soziales Bewusstsein geschaffen und ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Wahrheitsfindung und zur Versöhnung getan werden.

Im Anschluss dankte die Direktorin von USAID, Danielle Spinard der Fundación Prolongar für ihr Engagement; dadurch konnten Menschen aus den verschiedensten Gesellschaftsgruppen vor einem so schwierigen Hintergrund wie dem bewaffneten Konflikt zusammengebracht werden; die Kunst sei dabei ein geeignetes Instrument.

Man präsentierte nun zwei Videos in denen Workshop-Teilnehmer über ihre Erfahrungen im bewaffneten Konflikt und die durch die Workshops herbeigeführten Veränderungen in ihrem Leben berichteten, die es ihnen ermöglicht haben zunächst sich selbst und später auch anderen zu vergeben. Die Direktorin von Prolongar, María Elisa Pinto erklärte die verschiedenen Phasen, die die Teilnehmer in den Workshops durchlaufen: zunächst erfolge eine Introspektion, damit sie sich mit sich selber versöhnen können, woraus sich in einem zweiten Schritt eine Transformation ergebe. Im letzten Teil nehmen sie an der symbolischen Aktivität „Kintusgi“ (japanische Kunst zur Reparatur zerbrochenen Geschirrs) teil und erfahren die Unterstützung durch die Gemeinschaft.

Nach einigen Einzelvorträgen folgte eine Paneldiskussion, die von dem Evaluierungskoordinator des Projekts #ArteParaReconstruir, Andrés Casas geleitet wurde. Panelteilnehmer waren die Direktorin der Fundación COMPAZ, Paula Gavira; der Direktor der Korporation “Reconciliación Colombia” Sergio Guarín sowie der Direktor der Abteilung Friedenskonstruktion der Handelskammer Bogotá, Andrés Ucrós; diskutiert wurde über die größten Herausforderungen für Friedensinitiativen. Am schwierigsten sei die Situation für kurzfristige Projekte, da hier oft auch kurzfristige Erfolge erwartet würden; die Friedenskonstruktion sei jedoch ein sehr langwieriger Prozess, bei dem es oft schwierig sei die Ergebnisse zu messen. Weiterhin diskutierte man über die Allianzen zwischen öffentlichen und privaten Einrichtungen bei der Friedenskonstruktion. Die meisten Organisationen und Firmen aus dem breitgefächerten Privatsektor wollen nicht nur den Frieden unterstützen, sondern sehen auch eine moralische Verpflichtung gegenüber den Opfern des bewaffneten Konflikts.

Zum Abschluss wurden drei der Teilnehmer aufgefordert, über ihre Erlebnisse zu berichten. Alle bezogen sich zunächst auf die positiven Erfahrungen mit den Workshops von Prolongar und wie sie dadurch die oft traumatischen Geschehnisse überwinden konnten. So meinte Gloria Urrega (ziviles Opfer), dass sie sich dank der Aktivitäten mit Prolongar wieder in die Gesellschaft eingliedern konnte und damit zu ihrem normalen Leben zurückgefunden habe. Sergio Arrango, ein im Konflikt verwundeter Soldat, fand es positiv, dass es sich bei den Workshops um ein langfristig angelegtes Projekt handele, das den Betroffenen die notwendige Zeit für die Annahme der Versöhnung und die Heilung psychischer Wunden gebe.

Zum Abschluss hatten die Teilnehmer die Möglichkeit untereinander Erfahrungen auszutauschen.

 

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