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Veranstaltungsberichte

Wie rekonstruiert man eine Gesellschaft, die unter einem bewaffneten Konflikt gelitten hat?

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Am Donnerstag, dem 24. September fand unser erstes “Cineforum” statt, in dem über den Kurzfilm “Utopía” und seine Bedeutung für einen dauerhaften Frieden diskutiert wurde.

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Die kolumbianische Gesellschaft steht heute vor der grossen Herausforderung einen dauerhaften Frieden zu konstruieren und eine Versöhnung nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens zu erreichen. Um diese Ziele zu erreichen, müssen die historisch am meisten vom Konflikt betoffenen Menschen unterstützt werden, nämlich die Opfer. Trotzdem hängen Versöhnung und Frieden nicht nur vom Staat und den im Rahmen des Friedensabkommens neugeschaffenen Organismen ab, sondern es bedarf der Partizipation aller Akteure der Zivilgesllschaft und des Privatsektors des Landes.

Aber nicht nur die theoretische Annäherung an die Problematik kann helfens, den bewaffneten Konflikt von Grund auf zu verstehen, auch artistische Ausdrucksformen erlauben eine umfasende Betrachtungsweise der Folgen für die verschiedenen Bevölkerungsgruppen des Landes.

Aus diesem Grund hat die KAS das erste Cineforum mit dem Titel “Wie rekonstruiert man eine Gesellschaft, die unter einem bewaffneten Konflikt gelitten hat?” veranstaltet. Bei der Gelegenheit sahen die Teilnehmer gemeinsam den Kurzfilm “Utopía: über den Frieden hinaus’, unter der Regie von Felipe Arenas und mit Francia Becerra in der Rolle einer  Forscherin. Utopía erzählt wie die Bewohner der Gemeinde San José de la Montaña (Antioquia) es geschafft haben, mehr als 13 Jahre im Frieden zu leben, einem Frieden der auf dem gegenseitigen Respekt vor dem Leben der anderen beruht und der Suche nach einer gleichberechtigten Gesellschaft, an der alle frei und harmonisch teilhaben.

Die Veranstaltung wurde eröffnet vom Repräsentanten der Konrad-Adenauer-Stiftung Kolumbien KAS, Stefan Reith, der betonte wie wichtig es sei Dialogräume zu schaffen, die Gespräche über die Friedenskonstruktion im Land anregen. Im Anschluss dankte die Koordinatorin für Kommunikation der KAS, Laura Vargas, allen Zuschauern für ihre Teilnahme am ersten „Cineforum“ und stellte die Panelisten vor; danach wurde der Film vorgeführt.  

Die Professorin der Universidad del Valle, Irene Vélez, betonte in ihrer Analyse die Bedeutung solcher Kunstformen für die Friedenskonstruktiom in Kolumbien, die auch eine alternative Strategie darstellten, um die Realität vieler Gemeinden kennenzulernen. Diese Realität sei oft auch dem Grossteil der Bevölkerung nicht bekannt, ebenso wie die Arbeit, die innerhalb der einzelnen Orte geleistet wird.  

Im Anschluss berichteten Felipe Arias und Francia Becerra über den Produktionsprozess des Films und erzählten dabei einige Annekdoten, die einen tiefen Einblick in das Leben des Ortes gaben, der 13 Jahre lang in Frieden lebte. Das Projekt sei aus dem Interesse heraus  enstanden, wie eine Gemeinde die geografisch in einer Gefahrenzone des bewaffneten Konflikts liege, es geschafft habe intern die sozialen Beziehungen zu stärken; dadurch konnte das Leben ihrer Mitbürger gerettet und sowohl staatliche als auch nicht-staatliche Akteure in die gemeinsame Suche nach einem harmonischen Miteinander eingebunden werden.  

Im Laufe der folgenden Diskussion konnten die Teilnehmer ihre Fragen zur Entwicklung der Produktion und ihre Bedeutung für das soziale und politische Umfeld des Landes an die Panelisten stellen. Zum Abschluss dankte Laura Vargas den Panelisten Francia, Irene und Felipe für ihre engagierte Mitwirkung, die zum Erfolg des ersten Cineforums der KAS beigetragen habe. Gleichzeitig gab sie ihrer Hoffnung auf weitere Events dieser Art Ausdruck.

 

 

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