Fortbildung von Akteuren des kongolesischen Justizwesens - Auslandsbüro Demokratische Republik Kongo
Seminar
Details
Was sind die Rollen und Aufgaben von Anwälten, Richtern, Rechtspflegern und Urkundsbeamten im Rechtssystem der Demokratischen Republik Kongo? Welchen Herausforderungen muss sich dieser Akteurskreis in seiner täglichen Arbeit stellen? Das waren die Fragestellungen im ersten Teil des Workshops in Lubumbashi. Ein Schwerpunkt wurde dabei auf den Bereich Straf- und Zivilprozessrecht gelegt, wobei vor allem praktische Prozessabläufe und deren Problemstellungen offen und kritisch diskutiert wurden. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass unter den Teilnehmern alle Beteiligten eines Gerichtsverfahrens präsent waren, einschließlich Rechtspflegern und Urkundsbeamten – und eben nicht nur Richter, Staatsanwälte und Anwälte. Dies ermöglichte einen konstruktiven Austausch aller für das kongolesische Justizwesen relevanten Akteure. In diesem Kontext wurde auch der Themenbereich „Anwälte angesichts von Korruption“ diskutiert – eine Geißel, die im Land auch vor dem Justizwesen nicht Halt macht. Der erste Seminartag wurde abgeschlossen durch Gruppenarbeit, indem konkrete juristische Fragestellungen, wie etwa die Durchsetzung von Urteilen oder die jeweilige Rolle von Anwälten in den verschiedenen Verfahrensabschnitten, ausführlich erörtert wurden. Der zweite Seminartag widmete sich den Themenbereichen „Unabhängigkeit der Gerichtsbarkeit“ und dem Zusammenspiel zwischen staatlicher Gerichtsbarkeit und Traditioneller Justiz. Auch das Thema „Schiedsverfahren“ spielte hier zudem eine Rolle.
Diese Veranstaltung setzt eine Seminarreihe fort, die von der Konrad-Adenauer-Stiftung seit zehn Jahren erfolgreich implementiert wird sowie die berufliche und fachliche Entwicklung zahlreicher junger Juristen begleitet und gefördert hat. Damit leistet die KAS einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Justizwesens in der Demokratischen Republik Kongo.