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Seminar

Schulung von Frauen im Bereich "Politische Kommunikation"

Die Veranstaltung richtete sich an kongolesische Politikerinnen und befasste sich mit dem Bereich „Stärkung von Frauen im Bereich der Politischen Kommunikation“.

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Details

Die Partnerorganisation CFPLA („Cartel des femmes politiques leaders actives“) ist ein Frauennetzwerk, das Vertreterinnen von 14 unterschiedlichen kongolesischen Parteien – sowohl aus dem Regierungs- als auch aus dem Oppositionslager – umfasst. Der Schwerpunkt des zweitägigen Workshops bestand darin, der Zielgruppe Techniken der politischen Kommunikation (v.a. im Umgang mit der Nutzung von klassischen sowie sozialen Medien) zu vermitteln. Mithilfe dieses Seminars sollten die Teilnehmerinnen schließlich dazu befähigt werden, sich stärker und effektiver als bisher öffentlich an der politischen Diskussion zu beteiligen. Dies ist auch zwingend notwendig, denn Frauen sind bezüglich ihrer Teilhabe am politischen und sozialen Leben in der DR Kongo deutlich unterrepräsentiert, obwohl die kongolesische Bevölkerung einen Frauenanteil von über 52 Prozent aufweist.

Im ersten Vortrag ging es um Grundlagen der politischen Kommunikation: Wie genau ist dieser Begriff definiert, welche Formen gibt es und was sind die Ziele von politischen Kommunikationsmaßnahmen? Dabei wurde herausgestellt, dass „politische Kommunikation“ grundsätzlich alle Formen der Kommunikation von politischen Akteuren zur Erreichung spezifischer Ziele meint. Denn: Nur wenn man in der Lage ist, sich klar, strukturiert und deutlich auszudrücken, findet die eigene politische Botschaft in der Öffentlichkeit auch Gehör. Zum einen wird die Öffentlichkeit durch wirkungsvolle Kommunikation über die Ziele und Maßnahmen einer bestimmten politischen Partei bzw. eines spezifischen politischen Akteurs informiert, zum anderen wird dem Absender dann die öffentliche Meinung aber auch zurück gespiegelt. Dieser kann dann wiederum entsprechend darauf reagieren. Politische Kommunikation stellt also keine Einbahnstraße dar, sondern fungiert vielmehr als Verbindungsstrang zwischen Politik und Öffentlichkeit bzw. - im Kontext der politischen Parteien - als Brücke zwischen Partei und Wählerschaft. Politische Kommunikation findet dabei häufig über die Massenmedien statt, in der DR Kongo sind dies vor allem (lokale) Radiosender.

Im Anschluss daran gingen die Teilnehmer in verschiedenen Arbeitsgruppen der Frage nach, warum Frauen in der kongolesischen Politik unterrepräsentiert sind. Als Kernproblem gelten der unzureichende Zugang von Frauen zu Bildung im Allgemeinen (und damit natürlich im Speziellen auch zu politischer Bildung) und die im Land noch immer weitverbreitete Ansicht, dass Frauen in der Gesellschaft nicht auf Augenhöhe mit Männern agieren dürfen. Bezüglich letzteren Punkts sei aber in den vergangenen Jahren eine Verbesserung erzielt worden, die ohne Zweifel mit einem Mentalitätenwandel einhergeht und dementsprechend seine Zeit braucht. Auf Dauer kann es sich eine Gesellschaft, die auf Fortschritt ausgerichtet ist, nämlich nicht leisten, auf das große Potential von Frauen in verschiedenen Bereichen des Berufslebens zu verzichten. Auch die Konrad-Adenauer-Stiftung misst daher in ihrer langjährigen Arbeit in der DR Kongo der Stärkung von Frauen schon immer eine essentielle Bedeutung zu. Teilnehmer und Kooperationspartner brachten ihre große Dankbarkeit und Wertschätzung für die zahlreichen Maßnahmen der Stiftung in diesem Bereich entgegen und betonten einmal mehr die Wichtigkeit dieser Beiträge zur politischen Bildung von kongolesischen Frauen. Den ersten Seminartag rundeten Erfahrungsberichte von vier aktiven kongolesischen Politikerinnen aus verschiedenen Parteien ab, die ihren, zum Teil steinigen, politischen Werdegang darstellten und daher als inspirierende Vorbilder für die anwesenden Frauen gelten.

Der zweite Seminartag begann mit einem Vortrag von Frau Professor Espérance Bayedila zum Thema: „Wie nehmen Frauen aktiv an der politischen Debatte teil?“. Dabei unterstrich die Referentin, dass es in der politischen Debatte auf vier Dinge ankomme: guter Inhalt, klare Struktur und Aufbau der Rede, selbstsicheres Auftreten sowie die emotionale Ansprache der jeweiligen Zielgruppe. Zudem sei auf angemessene Gestik und Mimik zu achten. Dies seien die Erfolgsfaktoren, um in der politischen Debatte zu überzeugen. Im Anschluss an den Vortrag kam es zu einer lebhaften Diskussion unter den Teilnehmerinnen über die praktische Anwendung der theoretischen Grundlagen. Das Seminar wurde abgerundet durch eine Schulungseinheit zum Themengebiet „Politische Kommunikation in den sozialen Netzwerken“, mit Schwerpunkten Facebook und Twitter.

Aus obigen Ausführungen wird deutlich: Politische Kommunikation stellt ohne Zweifel einen zentralen und elementaren Bestandteil der Demokratie dar. Wer wie die Konrad-Adenauer-Stiftung sich dem Auftrag der weltweiten Demokratieförderung widmet, muss deshalb diesem Thema große Bedeutung beimessen.

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Veranstaltungsort

Kinshasa

Kontakt

Gregor Jaecke

Gregor Jaecke

Leiter des Auslandsbüros Südafrika

gregor.jaecke@kas.de +27 (11) 214 2900
Teilnehmerinnen zu Beginn des Seminars
Podiumsteilnehmer des Seminars
Gruppenfoto zum Abschluss des Seminars

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