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Einzeltitel

Christus und Caesar

von Dr. Valdis Tēraudkalns

Das Christentum und die Macht

Der lettische Theologe Valdis Tēraudkalns legt mit Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung die erste wissenschaftliche Auseinandersetzung von Christentum und politischer Macht in lettischer Sprache vor.

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Bisher ist die akademische Debatte über die Rolle der Religion in der Gesellschaft in Lettland sehr fragmentarisch gewesen. Das Buch "Christus und Caesar: Das Christentum und die Macht" ist eine Monografie über das Zusammenwirken des Christentums mit staatlichen und grenzüberschreitenden Strukturen, über religionsphilosophische Ideen, die innerhalb von Jahrhunderten sich gebildet haben, um die politischen Prozesse konzeptuell zu bestätigen oder zu kritisieren. Der Autor, der lettische Theologe Valdis Tēraudkalns, schreibt nicht nur über die Strömungen und Persönlichkeiten, die in der Geschichte des Christentums unlöschbare Spuren hinterlassen haben (Augustinus, die protestantischen Reformatoren u.a.), sondern befasst sich darüber hinaus mit bislang in der (lettischen) wissenschaftlichen Literatur weniger bekannte Themen wie z.B. das Christentum im kommunistischen China. Daneben setzt sich Tēraudkalns mit dem Christentum in totalitären Gesellschaften (Nazismus, Faschismus, Maoismus, Leninismus-Stalinismus) als „politischer Religion“ auseinander.

Das Werk ist auf interdisziplinären Studien aus unterschiedlichen akademischen Bereichen aufgebaut. Die sozialpolitischen Ideen des Christentums werden dabei nicht als statisch, sondern als sich änderndes und vielfältiges Phänomen dargestellt. Wie der Autor bereits im Vorwort ausführt, ist er bei der Herangehensweise an das Thema vom angelsächsischen religionsphilosophischen Denken und der angelsächsischen politischen Philosophie während seiner Studienzeit in den USA und Großbritannien beeinflusst worden. Ebenso haben die Diskussionen des Autors mit seinen Studenten an der Universität Lettlands sowie an der Hochschule Rezekne zur Entwicklung des Buches beigetragen.

Inhalt:

Religion und die Gesellschaft im Mittelalter: Das Entstehen der christlichen Zivilisation

  • Änderung des Paradigmas – vom Opfer zum Verfolger

  • Sozial-politische Ideen Augustins

  • Wer wen? Die Rivalität zwischen Kirche und der säkularer Macht und die Suche nach der Legitimität im Mittelalter

Die politische Theorie des Mittelalters vor der Wende: Reformation

  • Luther und der Staat

  • Die politischen Theorien der Reformatoren

  • Der Umbruch der mittelalterlichen politischen Ordnung während der radikalen Reformation

Politik und Religion in Nordamerika

  • Die Rolle der Religion bei der Bildung des politischen Systems in Amerika

  • Die Schule des sozialen Evangeliums

  • Kampf um „die Rettung“ Amerikas – die politisch rechten Christen der USA

Die „christlichen“ Parteien im 19. und 20. Jahrhundert

  • Christdemokraten

  • Christliche Sozialisten

  • Andere „christliche“ Parteien Ende des 20. Jahrhunderts in Europa

Christentum und politische Religionen

  • Symbiose des Nazismus und Christentums – deutsche Christen

  • Italienischer Faschismus und das Christentum

  • Kirche und das kommunistische China

Die Integration von sozial-politischen Theorien im theologischen Diskurs nach dem 2. Weltkrieg

  • Die Theologie der Befreiung – die Ausersehenen Gottes sind arm

  • Dorothee Zelle – der Gott leidet mit uns

  • Jürgen Moltmann: Die Zukunft ändert die Gegenwart

Der Stellenwert des heutigen Europas und des Christentums im öffentlichen Raum

  • Das Christentum im Projekt des politisch geeinigten Europas

  • Die Änderung der Rolle der Kirche im Westen im 20. Jh.: Britische Erfahrung

Schlußbetrachtungen

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