Details

In Zusammenarbeit mit der Faculté des Sciences Juridiques, Economiques et Sociales der Universtiät Rabat-Agdal, hat das Büro der KAS in Marokko eine Konferenz für Studenten organisiert, um mit ihnen über ihr Verständnis von Bürgerrechten und –pflichten zu diskutieren. Auch eine Vielzahl von Professoren aus dem Lehrkörper nahmen an der Diskussion teil.

Der Begriff « Citoyenneté » ruft seit langem unterschiedliche Assoziationen, Erwartungen und Werturteile hervor. Jede Generation verbindet ihn mit neuen Vorstellungen und Erfahrungen. Um die akademische Auseinandersetzung zu erleichtern und vor allem die Diskussion unter den Studenten deutlicher zu strukturieren, wurde die Durchführung dieser Konferenz weitgehend in die Verantwortung der Studenten selber gelegt.

Die Umsetzung verlangte zunächst eine Reihe von Begriffsklärungen. Viele aktuelle Vorstellungen von begrifflichen Inhalten waren nur schwer mit den etymologischen in Einklang zu bringen. Auch die Erwartungen daran, was Rechte und Pflichten konkret beinhalten können, gingen erstaunlich weit auseinander. Was am Schluss als konsensfähig gelten konnte, bedurfte in vielen Fällen einer intensiven Auseinandersetzung. Als Ergebnis standen am Schluss häufig unterschiedliche Verständnismöglichkeiten davon, inwiefern ein Begriff ausgeweitet werden kann oder eingeschränkt werden muss. Dies gilt zum Beispiel für das Verständnis von Nationalität, Zivilisation, Integration, Öffentlichkeit und viele andere.

Besondere Aufmerksamkeit fanden die Fragen nach der Gleichheit von Mann und Frau vor dem Gesetz sowie nach der Bedeutung von Öffentlichkeit und politischer Verantwortung. Im Zuge dieser Diskussion ging es schließlich am Schluss um die Frage, inwieweit und in welcher Form ausländische Organisationen das Recht haben sollen, zu den inneren Belangen eines anderen Staates Stellung zu beziehen.