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Fachkonferenz

COP21: Die Herausforderungen des kommenden Klimagipfels

Am 05. Mai 2015 hat die KAS in Zusammenarbeit mit der FSJES eine nationale Konferenz zum Thema: « COP 21 Die Herausforderungen des kommenden Klimagipfels in Paris» veranstaltet.

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Details

Am 5. Mai 2015 organisierte die Konrad Adenauer Stiftung in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Rechtswissenschaften, Wirtschaft- und Sozialwissenschaften der Universität Mohammed V. eine Konferenz zum Thema Klimawandel: Die Herausforderungen der Cop 21“. Bereits Gastgeber der Cop 16 war, wird Marrakesch die Nachfolge von Paris antreten und 2016 die Cop 22 abhalten, womit das steigende Interesse Marokkos an den ökologischen Herausforderungen unterstrichen wird. Diese Entwicklung wird auch in der neuen Verfassung von 2011 bekräftigt, indem der Zugang zu sauberem Wasser und einer gesunden Umwelt als ein Grundrecht jedes Bürgers betrachtet wird.

So war das Zusammentreffen mit marokkanischen Experten im Bereich des Klimawandels von besonderer Bedeutung. M. ABOUDDAHAB, Vizedekan der Universität wies in seiner Eröffnungsrede darauf hin, dass die Herausforderungen in Bezug auf den Klimawandel nicht mehr nur in Expertenkreisen zu diskutieren sei, sondern dass es sich dabei um ein bürgernahes Thema handelt, welches im Zentrum der öffentlichen Debatte steht und das Verantwortungsbewusstsein des Individuums und des Kollektivs bedingt. In diesem Zusammenhang betonte er insbesondere das Prinzip des „Umweltbewussten Verhaltens der Bürger“, welches anschließend auch mehrfach durch die Sprecher aufgegriffen wurde. In diesem Sinne zeigte er sich erfreut über das breit gefächerte Publikum aus Experten, Studenten und Mitgliedern der Zivilgesellschaft, welches eine gute und konstruktive Diskussion mit den Referenten versprach. Diese Ansicht teilte auch Dr. Helmut Reifeld, Leiter des Auslandbüros der KAS in Marokko. Er erinnerte die Teilnehmer daran, dass es sich bei dieser Konferenz um die Fortsetzung der letztjährigen Veranstaltung zum Thema des Umweltrechtes in Marokko, in Deutschland und in der Europäischen Union handelt.

Im ersten Teil der Konferenz zeigte Mohamed BOUSSAID, Technischer Berater im nationalen Kompetenzzentrum für Klimawandel, welches in Marokko durch die GIZ gegründet wurde, auf, inwiefern die Frage des Klimawandels in Marokko einer nationalen Dynamik und einem internationalen Engagement entspricht. Diese Strategie wurde durch die Rede des Königs vom 30. Mai 2013 vorgegeben, in welcher er die nachhaltige Entwicklung als eine der drei Säulen des „projet sociétal marocain“ bezeichnete. In der Praxis schlägt sich dies in einer neuen institutionelle Dynamik nieder, wobei insbesondere ein neues Umweltsministerium gegründet und die Umweltcharta in das Gesetz überführt wurde. Zusätzlich hob der Redner die Wichtigkeit der wissenschaftlichen Forschung und des Dialoges mit den Akteuren der Zivilgesellschaft hervor. In diesem Sinne kann das Nationale Zentrum für Klimawandel als ein Bindeglied zwischen Forschung, zivilgesellschaftlichen Akteuren und dem privaten Sektor verstanden werden. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass für Marokko der Klimawandel nicht nur ein zu lösendes Problem darstellt, sondern auch, mit der Unterstützung zahlreicher internationaler Geldgeber, als interessante Entwicklungsmöglichkeit. Während die Bemühungen auf internationaler Ebene durch die Organisation der Cop 22 bereits klar ersichtlich sind, wird in der aktuellen Strategie auch den Einsätzen auf nationaler Ebene eine große Bedeutung zugeteilt.

Nach diesem umfassenden, globalen Blick auf die Problematik, haben sich die Referenten des zweiten Teils dieser Konferenz auf drei spezifische Themen fokussiert. Sarra SEFRIOUI, Professorin für internationales Recht an der Fakultät in Tanger, hat den Teilnehmern die komplexe Situation der Umweltverwaltung auf den internationalen Gewässern im spezifischen Fall des Mittelmeeres aufgezeigt. Das Mittelmeer als ein vergleichsweise kleines Gewässer erlaubt es nicht allen Staaten ihren Anspruch auf territoriale Souveränität, welche durch das internationale Recht vorgegeben ist, zu beanspruchen und führt zu einem tiefen staatlichen Verantwortungsbewusstsein im Bereich der Umwelt. In diesem Zusammenhang haben die Anrainerstaaten ein einmaliges, regionales Schutzsystem erschaffen, „Meeresschutzgebiete“, welches auf dem Gleichgewicht zwischen der Souveränität der nationalen Staaten und der Erfordernis zum Schutz der Umwelt basiert.

Die Dringlichkeit des Umweltschutzes wurde auch als Leitmotiv in der Rede von Taoufik YAHYAOUII, Professor in Ökonomie an der Universität Mohammed V., verwendet. Mit Hilfe des Konzeptes der „Umweltsicherheit“, beschrieb Professor Taoufik YAHYAOUII die existenzbedrohenden Konsequenzen des Klimawandels, wie zum Beispiel: die Verfügbarkeit von Wasser, die Lebensmittelsicherheit, die Naturkatastrophen, die Verletzbarkeit der Küstenregionen, welche die Disparität zwischen dem Norden und dem Süden langfristig vergrößern könnte.

Nach dieser alarmierenden Bilanz präsentierte Khalid MOUKITE, Professor am Institut für wissenschaftliche Forschung, das Modell der „Grünen Ökonomie“ als ein Lösungsansatz zwischen Wachstum und Umweltschutz. Anfänglich in Europa entwickelt als ein Belebungsplan nach der Wirtschaftskrise 2008, entfaltet sich dieses Modell zu einem erfolgreichen Entwicklungsmodell, welches Marokko als Inspiration diente. In diesem Sinne wurden die Anstrengungen und die zahlreichen Projekte in Marokko, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energie, welche für ein integratives Wachstum sorgen sollten, vorangetrieben.

Die Reden haben zu einer bereichernden Diskussion zwischen den Experten, den Studenten und den zivilgesellschaftlichen Akteuren geführt und ein weiteres Mal die Wichtigkeit eines Öffentlichen Diskurses in den globalen Fragen unterstrichen.

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Veranstaltungsort

FACULTE DES SCIENCES JURIDIQUES, ECONOMIQUES ET SOCIALES RABAT-AGDAL

Publikation

COP 21: Herausforderungen des Klimagipfels in Paris: Les Enjeux de la COP 21
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V.l.n.r: Mohamed Boussaid, Technischer Berater GIZ, Zakaria Abouddahab, Vize-Doyen FSJES, Helmut Reifeld, Leiter KAS-Auslandsbüros Rabat Selbstgemachte Fotos
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