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Fachkonferenz

Human Resources und soziale Transformationen in der Berufswelt

 

Am 24. und 25. April veranstaltete die KAS in Partnerschaft mit der AGEF eine internationale Konferenz in Casablanca zum Thema "Human Resources und soziale Transformationen in der Berufswelt".

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Am 24. Und 25. April veranstaltete die Konrad-Adenauer-Stiftung gemeinsam mit AGEF eine internationale Konferenz in Casablanca zur Förderung der „richesses humaines“ und der Bedeutung von Human Resources (HR) für den wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungsprozess in der MENA-Region und Westafrika. Teilnehmer waren internationale Experten aus dem Bereich der Personalleitung und Personalentwicklung, private u. öffentliche Unternehmer sowie internationale Berufsverbände. Die Teilnehmer und Referenten kamen vor allem aus Marokko, (West)Afrika und der weiteren MENA-Region.

Marokko steht zunehmend vor der Herausforderung, sein Bildungs- und Ausbildungssystem an internationale Standards anzupassen, um im Bildungs- und Berufssektor sowie gesamtwirtschaftlich wettbewerbsfähig zu bleiben. Für Marokko als eher rohstoffarmes Land stellen HR die wichtigste Ressource für die weitere Entwicklung des Landes dar. Laut Pieter Haen von der „World Federation of People Management Association“ (WFPMA) ist die Entwicklung von Human Resources für viele Entwicklungsländer eine entscheidende Herausforderung für die Zukunft. Entwicklungsländer haben in der Regel ein großes Wachstumspotential, das durch den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften möglicherweise nicht ausgeschöpft werden könne. Es sei daher wichtig, Sektoren, die Wachstumspotential haben, zu identifizieren und dafür zu sorgen, dass dafür ausreichend qualifiziertes Personal verfügbar sei.

Marokkanische private und öffentliche Unternehmer können in diesem Bereich zu wichtigen Reformakteuren des Modernisierungs- und Demokratisierungsprozesses werden, indem sie sich stärker mit dem Bildungs- und Ausbildungssektor rückkoppeln, mehr Verantwortung bei der menschlichen Entwicklung (v.a. im Bereich der Personalentwicklung) übernehmen und soziale Standards hinsichtlich transparenter Personal- und Unternehmensführung, Chancengleichheit und Diversität in ihren Unternehmen setzen. Rokia Goudrar, HR-Managerin des öffentlichen Dienstleisters Lydec, wies auch auf das Potential von HR zur Vermeidung sozialer Konflikte hin. Durch eine enge Abstimmung und Kommunikation mit den Mitarbeitern können Konfliktpotentiale frühzeitig erkannt und ihnen entgegengewirkt werden. Sollten Konflikte offen an den Tag treten, müssten Mitarbeiter des HR-Bereichs auch über Mediationsqualitäten verfügen, um diese zu lösen.

Mehrere Redner brachten aber auch die Perspektive der Unternehmensumwelt in die Debatte ein. So wies der Generalsekretär der Gewerkschaft „Union Marocaine du Travail“ (UMT), Miloudi el Moukharik, darauf hin, dass auch die organisierten Arbeitnehmerinteressen mit Forderungen nach mehr Lohn oder dem Respekt von Arbeitnehmerrechten Unternehmen zu Veränderungen ihrer HR-Politik zwingen könnten. Gleichzeitig betonte er aber auch, dass seine Gewerkschaft hierbei immer die Politik verfolgt habe, nur berechtige und nicht überhöhte Forderungen zu stellen und diese auch nicht durch Zwangsmaßnahmen durchzusetzen. Statt Streiks setze er lieber auf einen sozialen Dialog zwischen gleichwertigen Partnern, solange dabei alle beteiligten Sozialpartner (Arbeitgeber, -nehmer und Staat) diesen Dialog respektieren und Kompromissbereitschaft zeigen.

Omar Benbada von der Beratung IDEAS sah sogar einen positiven Einfluss, den die Arbeit von Gewerkschaften auf Unternehmen habe. Sozialer Druck könne in positiver und negativer Form ausgeübt wurden. Letzterer sei konfliktreich und schädlich, ersterer aber betreffe legitime Interessen der sozialen Umwelt eines Unternehmens, beispielsweise wenn die UMT rechtswidriges Verhalten von Arbeitgebern anprangere und dagegen vorgehe. Die gleichen Forderungen bestünden aber oft auch innerhalb von Unternehmen, in denen die Mitarbeiter selbst den Wunsch nach dem Respekt und der Würdigung ihrer Arbeit und ihrer Recht hätten. Der HR-Bereich sei in der Lage, diesen positiven sozialen Druck von außer- und innerhalb des Unternehmens in Einklang zu bringen und dafür zu sorgen, dass Profite erzielt werden und sich gleichzeitig die ganze Gesellschaft weiter entwickle.

HR ist verantwortlich für das Management und die Weiterentwicklung der Mitarbeiter, jenem Element, dass den Kern eines jeden Unternehmens darstellt. Somit kommt HR nicht nur viel Verantwortung, sondern auch ein großes Potential zu. Mit der richtigen strategischen Ausrichtung und Initiative kann der HR-Bereich dazu beitragen, durch Transformation nicht nur den unternehmerischen Gewinn zu steigern, sondern auch die gesamtgesellschaftliche Entwicklung zu stärken.

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Veranstaltungsort

Hotel Hyatt Regency, AGEF

Kontakt

Dr. Helmut Reifeld

Kontakt

Dr. Ellinor Zeino

Ellinor Zeino

Leiterin des Regionalprogramms Südwestasien

ellinor.zeino@kas.de
AGEF_24-04-2014_Casablanca_Coll-annuel KAS Rabat
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