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Migration als gemeinsames Problem

Vier Mitglieder des Deutschen Bundestages diskutieren mit Experten aus Marokko über die Bewertung der aktuellen Migrationsentwicklung

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Am 9. Februar organisierte das Büro der KAS in Marokko eine Dinner-Debatte über die unterschiedlichen – und gelegentlich auch gemeinsamen – Bewertungen aktueller Migrationsprobleme. Das Interesse der deutschen Teilnehmer richtete sich sowohl auf die Erfahrungen der marokkanischen Seite im Hinblick auf die beiden Initiativen des Königs von 2014 und erneut 2016 zur Legalisierung („régularisation“) von Migranten aus Subsahara-Afrika als auch auf die aktuellen Differenzen bei der Rückführung von Migranten aus Deutschland. Im gemeinsamen Interesse lag zudem ein Austausch über ökonomische und psychologische Aspekte im Umgang mit Migrationsproblemen.

Am Beginn des dreistündigen Gesprächs, das von Prof. Zakaria Abouddahab, dem Vize-Doyen der juristischen Fakultät moderiert wurde, stand eine Problemskizze von Manfred Grund MdB, der von Frau Carola Stauche MdB, Herrn Volkmar Vogel MdB und Tankrid Schipanski MdB unterstützt wurde. Von marokkanischer Seite waren es vor allem Prof. Mohammed Khachani, Prof. Farid El Bacha, Dr. Jamal Eddin Maâtouk, Prof. Miloud Loukili sowie eine Reihe weiterer Migrationsexperten, die sowohl Rede und Antwort standen als auch auf einige ganz andere Sichtweisen der angesprochenen Probleme eingingen.

Zum Einstieg berichteten die deutschen Teilnehmer nur kurz über die zahlenmäßige Entwicklung der Migration nach Deutschland in den vergangenen zwei Jahren; vor allem ging es Ihnen darum, die innenpolitischen Konsequenzen und die zunehmenden Spaltungen innerhalb der Bevölkerung darzustellen. Das Bild, das die marokkanische Seite dem gegenüberstellte, war ein ganz anderes. Sie beschrieben die Aufnahme der Migranten, die nach differenziert formulierten Kriterien erfolgt, vor allem als Bestandteil einer langfristigen Außenpolitik sowohl auf dem afrikanischen Kontinent als auch im Hinblick auf die politische Zusammenarbeit Marokkos mit der EU. Darüber hinaus gibt es auch innenpolitische Aspekte, die zum einen die demographische als auch die sozioökonomische Lage Marokkos betreffen. Gerade in dieser Hinsicht lautete ihre Empfehlung an die Parlamentarier aus Deutschland, viel stärker in langfristigen Kategorien zu denken. Vor allem empfahlen sie, längerfristig zu denken und die Chancen zu sehen, die mit einer gesteuerten Einwanderung verbunden seien.

Was die Rückführung von abgelehnten Asylbewerbern nach Marokko betrifft, sahen die marokkanischen Experten kein gravierendes Problem. Marokko sei grundsätzlich daran interessiert, dass eigene Staatsbürger aus dem Ausland wieder zurückkommen. Auch Straftaten ständen dem nicht grundsätzlich entgegen. Großes Unverständnis wurde von marokkanischer Seite allerdings im Fall Amri zum Ausdruck gebracht. Die Informationen, die von Seiten der marokkanischen Dienste bereits im Oktober den deutschen Behörden mitgeteilt worden sind, seien präzise und umfassend gewesen. Auch in Zukunft könnten sich die Verantwortlichen in Deutschland auf die marokkanische Bereitschaft zur Kooperation verlassen.

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Veranstaltungsort

Rabat

Kontakt

Dr. Helmut Reifeld

Kontakt

Mehdi Rais

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Auslandsbüro Marokko