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Diskussion

Soziale Verantwortung und Sozialstandards in Unternehmen

 

Am 8. November veranstaltete die KAS in Kooperation mit der Association Nationale des Gestionnaires et Formateurs des Ressources Humaines (AGEF) eine Debatte zum Thema "Soziale Verantwortung und Sozialstandards in Unternehmen".

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Soziale Verantwortung von Unternehmen und die Garantie von Sozialstandards der Unternehmen gegenüber ihren Angestellten sind Themen, die mit den Forderungen der arabischen Umbrüche wieder stärker in den Mittelpunkt gerückt sind. Kernbestandteil dieser sozialen Verantwortung, bildet nach Abdellah Chenguiti, Personalleiter bei G4S, die Würde des Menschen sowie der Respekt grundlegender Menschenrechte. Soziale Verantwortung von Unternehmen beinhaltet nicht nur die grundlegende Garantie von Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz sondern auch das Garantieren von Chancengleichheit, einer Work-life-Balance, Karriereplanung und das Ausschließen unterschiedlicher Formen von Diskriminierung.

Neben dem menschenrechtlichen Aspekt unternehmerischer Sozialstandards betonte Chenguiti auch den ökonomischen Wettbewerbsvorteil von Sozialstandards. In einer globalisierten Welt, in der praktisch alle technischen Vorteile käuflich erworben werden können, werden Humankapital und die Qualität der Human resources eines Unternehmens zu einer knappen Ressource und einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Eine sozial verantwortungsvolle Unternehmensführung garantiere die Motivation, Zufriedenheit und Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter. Zudem können marokkanische Unternehmen nur neue Märkte mit hohen Sozialstandards erobern, wenn sie ebenfalls diese Standards einhalten.

Ebenso hob Jamal Belahrach, Präsident der Kommission für Arbeit und soziale Beziehungen im Unternehmerverband CGEM, hervor, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit auch aus der Qualität der Sozialstandards zusammensetze. Marokkanische Unternehmen seien nicht isoliert, sondern müssen sich an die von ausländischen Unternehmen gesetzten Standards anpassen.

In der Diskussion wurde das Problem mangelnder sozialer Verantwortung von marokkanischen Unternehmen thematisiert. Viele marokkanische Unternehmen lassen sich auf dem Gebiet von Sozialstandards nicht zertifizieren oder leisten erst gar keine Einzahlung in die nationale Sozialkasse CNSS, die Caisse Nationale de Securité Sociale. Als Gründe für diese Unternehmenspolitik wurden einerseits Budgetengpässe, andererseits aber auch eine rückständige Unternehmenskultur genannt. Ali Boufous, Universitätsprofessor und Berater, kritisierte zudem, dass das marokkanische Arbeitsrecht (Code de Travail) zu stark auf große Unternehmen zugeschnitten sei, während 80 Prozent der marokkanischen Unternehmen "kleine und mittlere Unternehmen" seien.

Für eine stärke Glaubwürdigkeit aber auch Wettbewerbsfähigkeit der marokkanischen Unternehmen auf internationaler Ebene, müssen sich das marokkanische Ministerium für Handel und Industrie sowie das Arbeitsministerium stärker für Sozialstandards aber auch für die Kontrolle ihrer Einhaltung einsetzen.

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Veranstaltungsort

Casablanca

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Dr. Helmut Reifeld

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Dr. Ellinor Zeino

Ellinor Zeino

Leiterin des Regionalprogramms Südwestasien

ellinor.zeino@kas.de
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