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Vom 2. bis 3. April veranstaltete das Maison de l’Elu in Marrakesch-Tensift Al-Haouz in Zusammenarbeit mit der KAS das erste Regionalforum zum Thema: „Verbesserung und Modernisierung der Dienstleistungen für die Bürger durch die lokalen Gebietskörperschaften“.

Im Rahmen seiner Eröffnungsansprache unterstrich Herr Fernaoui, Vizepräsident des Regionalrats Marrakech-Tensift Al Haouz, die Bedeutung der Förderung des regionalen Wirtschaftkreislaufs. Dieser ermögliche es, später die Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu finden. Fernaoui betonte insbesondere die zentrale Rolle der Zivilgesellschaft bei der Schaffung von Projekten.

Herr Amillat, Generalsekretär des Maison de l’Elu, widmete sich der Frage nach den Erfolgsvoraussetzungen eines fortgeschrittenen Regionalisierungsprozesses in Marokko: Verfügen wir über die notwendigen Kompetenzen für das Gelingen dieses Projekts? Welche Hindernisse müssen noch überwunden werden? Laut Amillat müssen für eine erfolgreiche Regionalisierung vor allem regionale Mechanismen und Systeme bereitgestellt werden.

Dr. Helmut Reifeld, Leiter des KAS-Auslandsbüros in Marokko, wies darauf hin, dass das Projekt der Dezentralisation bzw. Regionalisierung verschiedene Aspekte mit dem föderalen System Deutschlands gemeinsam haben. Zudem betonte er das gemeinsame Ziel der KAS und des MDE der Schaffung einer Austauschplattform zwischen marokkanischen Experten und ihren deutschen Kollegen.

Wolfgang Neumann, ein deutscher Experte zum Thema Dezentralisierung, erklärte in seinem Beitrag die Besonderheiten des deutschen Föderalismus sowie Aspekte der Verwaltungsmodernisierung in Deutschland. Sein Beitrag konzentrierte sich auf die folgenden Punkte:

1. Aufbau und Struktur des deutschen Verwaltungssystems und die Wirkungen auf lokaler Ebene

2. Strategien der Modernisierung: das Gebietsprofil, der interne Betrieb, Orientierung am Modell des „Bürgerkunden“ (citoyen client), die Entwicklung von neuen Finanzierungsinstrumenten, die Bürgerbeteiligung im Rahmen von Städtekommunen.

3. Auswertungen von Seiten der Bürgermeister und der Bürger

Am Ende des Forums, konnten die Teilnehmer folgende Feststellungen über das deutsche Modell zur Modernisierung der Verwaltung machen:

- Die Neugliederung der Kommunen funktioniert nicht auf der Grundlage einer administrativen Zuteilung, sondern bedarf der Verhandlungen zwischen den Bürgermeistern der jeweiligen Kommune. Dieses Verfahren dauere zwar länger, hat aber den Vorteil einer größeren Legitimität.

- Die Hierarchie zwischen den verschiedenen Verbandsebenen findet im Rahmen eines Austauschs statt.

- Der Finanzausgleich ist ein wichtiges Instrument, das den Kommunen mit Haushaltsdefizit hilft.

- Die Planung ist ein demokratischer Prozess, der die Beteiligung der Bürger erfordert.