Veranstaltungsberichte
Der Anlass für die Tagung war eine aktuelle Umfrage unter Studenten in Südosteuropa zu deren Motivation, Journalismus zu studieren. Die Studie wurde in Albanien, Bulgarien, Kroatien, Rumänien und Serbien von Februar bis März 2015 durchgeführt. An der Umfrage nahmen insgesamt 531 Studenten aus staatlichen und privaten Universitäten teil. Erste Ergebnisse wurden am Folgetag auf einer öffentlichen Podiumsdiskussion in Tirana vorgestellt.
Erste länderübergreifende Studie zur Journalistenausbildung in Südosteuropa
Für 34 Prozent der Befragten ist Journalismus ein Traumberuf. Weitere 34 Prozent erklären ihre Motivation, Journalismus zu studieren, mit der Möglichkeit, sich an gesellschaftlichen und politischen Prozessen beteiligen zu können. Doch die beruflichen Perspektiven in der Praxis schrecken viele ab: Nur die Hälfte der Studenten will nach dem Studienabschluss tatsächlich in den Journalismus einsteigen.
Die Studenten aus allen untersuchten Ländern bewerten die Studienbedingungen und die technische Ausrüstung der Fakultäten sehr kritisch. Jeder Dritte ist unzufrieden mit Seminarräumen, Vorlesungen und Lehrbüchern. Jeder Zweite findet, dass die Universitäten technisch ungenügend ausgestattet sind. Die Mehrheit der Befragten ist auch der Meinung, dass die angebotenen praktischen Übungen unzureichend sind.
Die aktuelle Studie war Ausgangspunkt für eine Podiumsdiskussion am Folgetag. Referenten waren der Vizepräsident der albanischen Regulierungsbehörde AMA und Dozent an der Universität Tirana, Sami Neza, sowie Viktorija Car von der Universität Zagreb und Orlin Spassov von der Universität Sofia.
Die Diskussion wurde von Christian Spahr, Leiter des KAS-Medienprogramms Südosteuropa, eröffnet und moderiert. In seiner Rede betonte er, dass eine professionelle Journalistenausbildung größte Priorität für die Politik, die Medienwirtschaft und die Universitäten haben sollte, da Qualitätsjournalismus eine wichtige Voraussetzung für eine funktionsfähige Demokratie sei.
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