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Veranstaltungsberichte

Bündnis für Innovation

von Frank Priess

KAS begleitet Verbandskooperationen Deutschland - Mexiko

Während eines Deutschlandsaufenthaltes auf Einladung der Konrad Adenauer Stiftung hat der Vorsitzende des mexikanischen Unternehmerverbandes COPARMEX, Gerardo Gutierrez Candiani, jetzt in Berlin ein Kooperationsabkommen mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) unterzeichnet. Flankiert wurde diese Bündnis für Innovation durch ein nicht zuletzt auf Fragen des Technologietransfers gerichtetes Abkommen zwischen COPARMEX-León und dem Landesverband der baden-württembergischen Industrie (LVI).

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Das Besuchsprogramm für hochrangige Wirtschaftsvertreter aus Mexiko in Stuttgart und Berlin reihte sich ein in die Bemühungen der Konrad Adenauer Stiftung, sozialmarktwirtschaftliche Elemente in der Wirtschaft Mexikos zu verankern, den wirtschaftspolitischen Dialog mit wichtigen Akteuren der mexikanischen Wirtschaft und Politik zu vertiefen sowie Kooperationen zwischen Deutschland und Mexiko auf dem Felde der Sozialen Marktwirtschaft anzustoßen.

Im Frühjahr 2010 war zu diesem Zweck schon eine Unternehmerdelegation des Landesverbandes der Industrie Baden-Württembergs mit Experten zum Thema Innovation und Technologietransfer (Steinbeis-Stiftung) in Mexiko und hatte eine fact finding mission in den Bundesstaaten Guanajuato, Jalisco und Nuevo Leon realisiert. wobei der Bundesstaat Guanajuato als „Pilotgebiet“ für eine vertiefte Zusammenarbeit auf den Gebieten Innovation und Technologietransfer identiziert wurde. Die Innovationskooperation passt sehr gut zur Dokumentation praktischer Erfolgsbeispiele, die die Konrad Adenauer Stiftung in ihre sozialmarktwirtschaftliche Arbeit in Mexiko integriert und verspricht dieser Arbeit besondere Nachhaltigkeit. Die KAS wird dieses Projekt auch weiterhin eher als „Pate“ begleiten, die Initiative liegt bei den direkt beteiligten Akteuren.

Wie schon ein Besuchsprogramm der KAS zum Thema Umweltpolitik/Klimawandel für wichtige mexikanische Umweltpolitiker im Sommer zeichnete sich auch das jetzige Programm durch eine enge Verbindung praktischer Anwendungsbeispiele, dem Dialog mit Vorreitern auf dem Gebiet von Innovation und Technlogietransfer sowie den Trägern der politischen Flankierung dieser Arbeit aus. Sowohl in Stuttgart als auch in Berlin konnten die Delegationsteilnehmer einen vertieften Eindruck davon gewinnen, wie in Deutschland die Kooperation zwischen Staat, Wirtschaft und Wissenschaft organisiert ist. Die Steinbeis-Stiftung, die Duale Hochschule Baden Württemberg, universitäre Beispiele in Stuttgart und Esslingen, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie der Technologiepark Adlershof boten dafür umfangreiches Material. Vertreter der deutschen Wirtschaftsministerien auf regionaler und nationaler Ebene stellten dar, welche Förderungsinstrumente der Staat in diesem Zusammenhang bereitstellen kann, Unternehmers- und Verbandsvertreter erläuterten ihre Rolle sowohl als Impulsgeber als auch Nutznießer dieser Prozesse. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen profitieren von entsprechenden Synergien – etwas, das auch in Mexiko dringend vonnöten wäre.

Bei den Gästen wuchs durch diese Einblicke das Interesse, praktischen Nutzen aus diesen Erfahrungen auch für die mexikanische Realität zu ziehen. So soll im Bundesstaat Guanajuato jetzt eine Initiative nach dem Vorbild der Steinbeis-Stiftung auf den Weg gebracht werden. Von ihr erhofft sich speziell der mexikanische Unternehmerverband COPARMEX auch eine Ausstrahlung auf andere mexikanische Bundesstaaten und Wachstumszentren. Es zeichnen sich zudem schon konkrete Folgeaktivitäten auf Gebieten ab, die auch für die KAS von Bedeutung sind: zum Beispiel seitens des Umwelt- und Energie-clusters aus Baden Württemberg analog entspechender Koooperationen mit Unternehmern aus entsprechenden clustern in Brasilien. Auch dürften sich Anschlussprogramme in Eigenregie der Verbände im Bereich Aus- und Weiterbildung ergeben: hier äußerten die mexikanischen Gäste ein starkes Interesse an Praxiskursen im Management-Bereich, aber auch mit Blick auf die dualen Ausbildungswege aller Ebenen in Deutschland.

Praktischen Nutzen stiftete der Besuch auch für Anregungen, zwischen Mexiko und Deutschland ähnliche Wirtschaftsdialoge in Gang zu setzen, wie sie zwischen Brasilien und Deutschland seit längerem bestehen. Sowohl auf Unternehmerverbands- als auch auf politischer Ebene Deutschlands fanden die Gäste dafür viel Sympathie. Ein in das Besuchsprogramm eingebettetes Wirtschaftsforum in der Konrad Adenauer Stiftung „Mexiko – Wirtschaftsmacht und Partnerland“ erbrachte dafür konkrete Anregungen. Die KAS konnte sich durch diese Maßnahme zudem sehr gut an der Schnittstelle Wirtschaft-Politik-Verbände-Wissenschaft positionieren – einem Gebiet dem auch das BMZ künftig stärker Rechnung tragen will und für das attraktive Pilot-Projekte gesucht werden.

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