Demokratieindex Lateinamerika vorgestellt - Auslandsbüro Mexiko
Veranstaltungsberichte
Mexiko selbst verschlechterte sich im ranking von Platz 5 auf Platz 7. Unangefochten vorn liegen die gleichen drei Staaten wie in den Vorjahren: Chile, Uruguay und Costa Rica.
Zwei wichtige Gründe gibt es für die Rückschläge in Mexiko: das Land ist – auch die soziale und wirtschaftliche Dimension fließen in den Index ja mit großem Gewicht ein – von der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise sowie dem drastischen Rückgang der Erdölpreise besonders betroffen, was sich auf die soziale Entwicklung auswirkt. Parallel sind das Gewaltklima und speziell die sogenannte narcoviolencia dafür verantwortlich, dass Mexiko im regionalen Vergleich schlechter dasteht als im vergangenen Jahr. Hinzu kommt, dass sehr schwache Wahlbeteiligungen bei den Urnengängen 2009 auf eine Unzufriedenheit der Bevölkerung mit ihren Repräsentanten und den politischen Parteien hindeuten, was sich ebenfalls bemerkbar macht.
Jorge Arias plädierte daher bei seinen Präsentationen nicht zuletzt dafür, dass sowohl die politischen Akteure des Landes als auch die Zivilgesellschaft als Ganze hinter das nationale Projekt der Bekämpfung der Drogengewalt stellen müssten. Es dürfe keine Gewöhung an das hohe Niveau von Opfern eintreten, verharmlosende Begriffe für Gewalttaten seien absolut fehl am Platz. Der Index mit seinen rund 40 Indikatoren erlaube gerade den politischen Handlungsträgern, einen Konsens in der Analyse herbeizuführen und darauf aufbauend politische Strategien zur Verbesserung der Lage zu verabreden. Dazu bedarfe es eine strategischen Denkens auf mittlere und längere Sicht.
Auf großes Interesse stieß die Ankündigung, dass in wenigen Wochen der Demokratieindex IDD-Mex erscheinen wird, der die demokratische Entwicklung in den territorialen Einheiten Mexikos – den Bundesstaaten und dem DF – einer vergleichenden Analyse unterziehen wird. Dies ist ein Gemeinschaftsprojekt des Unternehmerverbandes COPARMEX, von polilat.com und der Konrad Adenauer Stiftung.