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10 Jahre „Arabischer Frühling“ - wie denkt die Region heute?

Regionale Umfrage

Zusammenfassung der englischen Studie

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Zwischen dem 26. Oktober und dem 8. Dezember 2020 nahmen insgesamt 10.841 Befragte aus den folgenden sechs Ländern an der Umfrage teil: Algerien, Jordanien, Libanon, Libyen, Marokko und Tunesien.


Erwartungen an die wirtschaftliche Zukunft sind positiv

Die sozioökonomischen Herausforderungen sind auch zehn Jahre nach Beginn der Aufstände in zahlreichen Ländern der arabischen Welt die größte Sorge der Bevölkerung. Weniger als die Hälfte der Befragten beschreibt die aktuelle wirtschaftliche Situation als gut oder sehr gut - wobei dieser Wert in Tunesien (3 Prozent) und im Libanon (<1 Prozent) besonders niedrig ist. In Marokko fällt er mit 39 Prozent am höchsten aus. Die Mehrheit der Bevölkerung blickt jedoch optimistisch in die Zukunft. Die Bereitschaft zur Migration bleibt im Vergleich zu vorherigen Umfragen konstant und beträgt 31 Prozent in Tunesien, 26 Prozent in Jordanien und 16 Prozent in Libyen und Jordanien. Lediglich im Libanon ist ein Anstieg der Migrationsbereitschaft wahrnehmbar (34 Prozent).


Vertrauen in demokratische Institutionen ist schwach ausgeprägt

Das Vertrauen in politische Parteien und demokratische Institutionen bleibt schwach. In Tunesien und Libanon haben nur 19 Prozent Vertrauen in Parlamente. In politische Parteien haben nur 18 Prozent in Tunesien und 28 Prozent der Befragten im Libanon Vertrauen. Die höchste Zustimmung erhalten Parteien in Marokko (46 Prozent).  Zivilgesellschaftliche Organisationen und lokale religiöse Institutionen genießen hingegen ein hohes Ansehen. In allen befragten Ländern ist die Zustimmung für zivilgesellschaftliche Gruppen hoch (76 Prozent in Marokko, 65 Prozent in Algerien, 62 Prozent in Tunesien). Regierungen erhalten vor allem dort hohe Zustimmungswerte, wo sie in den Augen der Bevölkerung bei der Bewältigung der Corona-Pandemie vermeintlich erfolgreich vorgingen (Marokko 76 Prozent, Jordanien 71 Prozent, Algerien 70 Prozent). In Tunesien (42 Prozent) und Libanon (26 Prozent) erhalten die Regierungen die geringsten Zustimmungen.


​​​​​​​Deutschland genießt hohes Ansehen in der Region, Chinas Einfluss wächst

Während Russland, die Türkei und insbesondere China zunehmend positiv in der Region wahrgenommen werden, geraten langjährige internationale Akteure wie die USA oder Frankreich zunehmend unter Druck. Deutschland hingegen hat ein sehr hohes Ansehen in den Ländern der Region. In Marokko (76 Prozent), Tunesien (73 Prozent), Algerien (71 Prozent), Libyen (55 Prozent) und Libanon (50 Prozent) nehmen mehr als die Hälfte der Befragten Deutschland positiv wahr. In Jordanien liegt der Wert mit 37 Prozent am geringsten.

 

Die gesamte Studie lesen Sie als pdf.

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Dr. Thomas Volk

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Leiter des Auslandsbüros Israel

thomas.volk@kas.de

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