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Ich war Staatsfeind Nr. 1

Drehbuchvorlage zum ARD-Film "Der Stich des Skorpion"

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Ich war Staatsfeind Nr. 1

Fluchthelfer waren für DDR-Bürger oft die letzte Hoffnung. Ganze Mordkommandos setzte die Stasi auf sie an. Eines ihrer Opfer war Dr. Wolfgang Welsch. Nach seinem Buch „Ich war Staatsfeind Nr. 1“ wurde sein Leben als Fluchthelfer und die Verfol-gung durch die Stasi 2004 unter dem Titel „Der Stich des Skorpion“ verfilmt. In den Hauptrollen sind Jörg Schüttauf und Martina Gedeck zu sehen.

Im Jahre 1971 zählte Wolfgang Welsch zu jenen politischen Häftlingen, die auf Initiative von Bundeskanzler Willy Brandt frei gekauft wurden. Er studierte an der Justus-Liebig-Universität Gießen Soziologie und promovierte 1977 in England mit einer Dissertation über das Ministerium für Staatssicherheit (MfS).

Wolfgang Welsch war viele Jahre im Visier der Stasi. Er organisierte in den 1970er Jahren von der Bundesrepublik aus höchst erfolgreich die sogenannten Republik-fluchten. Im ARD-Film heißt er Wolfgang Stein, er sei „der Kopf einer kriminellen Menschenhändlerbande, die Bürger unseres Landes zur Republikflucht ins im-perialistische Ausland anstiftet“, sagt ein Stasi-Offizier. „14 Leute in drei Monaten. Wolfgang Stein ist ein Staatsfeind. Genauso wird er jetzt behandelt. Legen Sie eine Akte an mit dem Titel Operation Skorpion. Mit allen Dokumenten und Erkenntnissen, die für eine Liquidierung Steins erforderlich sind.“ Ein Todesurteil. In Berlin-Treptow saß die Hauptabteilung VI der Staatssicherheit, die auf Welsch angesetzt wurde. Er hatte das SED-Regime nicht nur als Fluchthelfer provoziert, sondern auch mit öffent-lichen Attacken in den Medien. „Ich war an mehreren Fronten zugleich gegen die DDR aktiv tätig“, sagt Wolfgang Welsch heute. „Das hat mich zum regelrechten Feind gemacht. Drei Attentate sind unternommen worden. Das vierte wurde schon geplant.“

Trotz Verrat und Verlust fühlt sich Wolfgang Welsch heute als Sieger der Geschichte. Als Sieger im Kampf gegen eine Diktatur. „Man muss sich gegen Unrecht wehren. Das Recht und die Wahrheit und die Freiheit fallen nicht als Geschenk vom Himmel. Man muss schon dafür kämpfen“, sagt Wolfgang Welsch. In seinem Leben spiegelt sich wie in keinem zweiten die deutsche Geschichte.

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Dr. Eckhard Lemm

Eckhard Lemm

Referent Politisches Bildungsforum Mecklenburg-Vorpommern

eckhard.lemm@kas.de +49 385 555705-0 +49 385 555705-9

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