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Lesung

Nacht, Staub und Klopfzeichen

oder Die Geschichte einer Ausreise

mit

Dr. Karsten Dümmel

Stuttgart

In "Nacht, Staub und Klopfzeichen oder Die Geschichte einer Ausreise" beschreibt Karsten Dümmel die Zeit von der Antragstellung zur Ausreise aus der DDR 1984 bis zum Freikauf 1988 durch die Bundesrepublik. In dieser Zeit wurde Dümmel in der DDR mit einer Arbeitsplatzbindung als Fensterputzer und Hilfsarbeiter belegt, erhielt Reisesperre, Stadtarrest und Kontaktaufnahmesperre. Dümmel stellt die Repressionen und Methoden an seinem persönlichen Werdegang dar und damit den Umgang mit „feindlichen Personen“ durch die Staatssicherheit in der DDR.

Dr. Karsten Dümmel wurde 1960 in Zwickau geboren und wuchs in Sachsen und Thüringen auf. Er war Gründungsmitglied bzw. Leiter verschiedener kirchlicher Arbeitskreise. Aus diesem Grund wurde ihm in der DDR die Aufnah-me eines Studiums verwehr. 1984 stellte er einen Antrag auf Ausreise aus der DDR, dem 56 weitere Anträge folgten. Nach der Übersiedelung in die Bundesrepublik studierte er in Tübingen Germanistik und promovierte im Fach Rhetorik. Seit 1993 leitete er bei der "Gauck-Behörde" das Forschungsprojekt "Indoktrination und Identität", heute ist er Leiter des Bildungs-werks der Konrad-Adenauer-Stiftung in Stuttgart. Seine bisherigen Publikationen zur DDR Literatur – beispielsweise "Identitätsprobleme in der Literatur der siebziger und achtziger Jahre" – trugen wesentlich zur Aufarbeitung des SED-Staates bei.