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Lesung

Reiner Kunze liest!

Gedichte aus vierzig Jahren

Eintritt: 5,- Euro/ermäßigt 3,- Euro (Abendkasse

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Reiner Kunze

Kunze wurde am 16. August 1933 in Oelsnitz im Erzgebirge geboren. Er trat 1949 in die SED ein. Anfang der 50ziger Jahre studierte er Philosophie und Journalistik an der Karl-Marx-Universität in Leipzig. In dieser Zeit veröffentlichte er erste Gedichte in der Zeitschrift "Neue Deutsche Literatur". In den Jahren 1955-1959 arbeitet er als wissenschaftlicher Assistent an der Journalistischen Fakultät der Karl-Marx-Universität in Leipzig. 1959 veröffentlichte Kunze seinen ersten Lyrikband unter dem Titel "Vögel über dem Tau". Die Parteigenossen warf Kunze vor, er entpolitisiere die Studenten und unterhalte konterrevolutionäre Verbindungen. Kunze muss darum kurz vor Beendigung seiner Promotion die Universität verlassen. Er arbeitet die nächsten Jahre als Hilfsschlosser im Schwermaschinenbau. Ab 1962 lebt er als freischaffender Schriftsteller in Greiz/Thüringen.

Kunze tritt nach der gewaltsamen Beendigung des Prager Frühlings durch die Warschauer Pakt-Staaten tritt Kunze 1968 aus der SED aus. Das Ministerium für Staatssicherheit legt eine Akte über Kunze mit dem Decknamen "Lyrik" an. Die Veröffentlichung seiner Werke in der DDR wird für Kunze nahezu unmöglich. Stattdessen etabliert er sich als Autor in der Bundesrepublik mit seinem Gedichtband "sensible wege" (1969), dem Kinderbuch "Der Löwe Leopold. Fast Märchen, fast Geschichte" (1970) und dem Gedichtband "zimmerlautstärke" (1972). In "sensible wege" zeigt Kunze sich als einen Mann, der die Rechte des einzelnen verteidigt und bekennt sich in kritischer Liebe zu seinem Land. In dem Band "zimmerlautstärke" vergleicht er Anspruch und Wirklichkeit in der DDR.

Nach der Veröffentlichung des Prosabandes "Die wunderbaren Jahre" 1976 in einem bundesdeutschen Verlag kommt es zum endgültigen Bruch mit der DDR-Regierung. Der Prosaband beschreibt in Momentaufnahmen den Alltag der DDR-Jugend, die zu Anpassung und Gehorsam erzogen wird. Kunze wird daraufhin aus dem DDR-Schriftstellerverband ausgeschlossen, was einem Berufsverbot gleichkommt. Kunze schließt sich dem Protest gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann an. Im Jahr 1977 erfolgt Kunzes Ausreise und Übersiedlung in die Bundesrepublik zusammen mit seiner Familie.

Nach der politischen Wende reist Kunze 1990 zum erstenmal seit 1977 in seine frühere Heimatstadt Greiz. Anschließend schreibt er die Dokumentation "Deckname Lyrik", die in Auszügen seine im Verlauf von 25 Jahren aufgezeichneten Akten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) wiedergeben. Mit dieser Veröffentlichung enttarnt er den Vorsitzenden der DDR-SPD Ibrahim Böhme als langjährigen Mitarbeiter des MfS.

Aus Protest gegen allgemeine Übernahme aller Mitglieder der Akademie der Künste (Ost) tritt Kunze 1992 aus der Akademie der Künste (West) aus. Kurz darauf folgt auch der Austritt aus dem PEN-Zentrum Bundesrepublik Deutschland anläßlich der Vereinigungsverhandlungen mit dem Deutschen PEN-Zentrum Ost.

Auszeichnungen und Preise:

1977: Georg-Trakl-Preis

1978: Georg-Büchner-Preis

1979: Bayerischer Filmpreis für sein Drehbuch zu " Die wunderbaren Jahren"

1981: Geschwister-Scholl-Preis

1993: Auszeichnung mit dem Großen Bundesverdienstkreuz

1996: Weilheimer Literaturpreis

1998: Europapreis Poesie

1999: Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg

Christiane Klonz

Konzertpianistin Christiane Klonz lebt in Twiefort (Mecklenburg-Vorpommern) lund studierte an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin bei Prof. Jürgen Schröder. Schon während des Studiums, das sie mit einem ausgezeichneten Konzertexamen abschloss, konzertierte sie erfolgreich im In- und Ausland. CD-Aufnahmen mit Werken von Bach, Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Grieg, Liszt und Schostakowitsch dokumentieren ihre ausgeprägte Fähigkeit zur ausdruckstarken Gestaltung von Werken verschiedener Epochen. Neben der überzeugenden Interpretation bedeutender Klavierwerke zeigt sich die schöpferische Begabung der jungen Pianistin auch in eigenen Kompositionen. Seit 1992 gastiert sie regelmäßig im „Musiksommer Mecklenburg-Vorpommern“. Seit dem März 2000 hat sie einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin.

In Zusammenarbeit mit dem Künstlerhof Schreyahn.

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Veranstaltungsort

Schreyahn

Referenten

  • mit Schriftsteller Reiner Kunze und der Konzertpianistin Christiane Klonz
    Kontakt

    Christian Schleicher

    Christian Schleicher bild

    Stellvertretender Leiter Politische Bildungsforen und Leiter Politische Bildungsforen Süd

    Christian.Schleicher@kas.de +49 30 26996-3230 +49 30 26996-53230
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