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Runder Tisch bei der KAS Abuja: Demokratie braucht Demokraten

Unter dem diesjährigen Motto „Demokratie braucht Demokraten“ hat das Büro der KAS in Nigeria am 17. März eine Reihe von Runden Tischen eröffnet, mit der Journalisten und Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen angesprochen werden.

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In ihrer Eröffnungsrede wies die Landesdirektorin der Konrad-Adenauer-Stiftung in Nigeria Hildegard Behrendt-Kigozi darauf hin, dass Demokratie als andauernder Prozess verstanden werden müsse, der der Unterstützung der gesamten Gesellschaft bedürfe. Eine lebendige demokratische Kultur ist auf die aktive Beteiligung aller Individuen einer Gesellschaft angewiesen, erklärte Frau Behrendt-Kigozi. Allein eine Wahl nach demokratischen Prinzipien mache noch keine funktionierende Demokratie.

Um die Frage, was eine Demokratie eigentlich ausmache und wer legitim als Demokrat zu bezeichnen sei, entspann sich im Anschluss eine kontroverse Diskussion.

Der Direktor der nichtstaatlichen Organisation Rights and Democracy Volunteers (etwa: Freiwillige für Recht und Demokratie) Sani Aliyu erklärte in seinem Beitrag, ein Demokrat müsse auch patriotische Qualitäten aufweisen. Wer als gewählter Vertreter seiner Nation ein politisches Mandat wahrnehme, sollte sich bewusst sein, dass die Belange seines Landes und dessen Einwohner höher zu bewerten seien als Eigeninteressen. Aliyu unterstrich die Bedeutung politischer Bildung für das Verständnis demokratischer Prozesse.

Ubale Musa, der als Radiojournalist für das Programm der Deutschen Welle in Nigeria tätig ist, vertrat die Ansicht, dass die Verantwortung in einer Demokratie nicht allein bei Politikern zu suchen sei. Vielmehr müsse jeder Bürger seinerseits Verantwortung übernehmen.

Evely Ugbe von Frauen-Umwelt-Programm (WEP) empfahl ebenfalls die aktive Beteiligung an demokratischen Prozessen. Dazu gehöre auch, dass politische Vertreter über ihre Tätigkeit Rechenschaft geben müssten und zu Verantwortung gezogen werden sollten. Das würde auch zu mehr Transparenz bei der politischen Entscheidungsfindung beitragen. Demokratie dürfe sich nicht in Wahlen allein erschöpfen. Andererseits wies Frau Ugbe darauf hin, dass das Recht zur freien Meinungsäußerung nicht als Freibrief für provokative Äußerungen verstanden werden dürfe.

Grace Ekpo, eine in der Hauptstadt Abuja äußerst populäre Radiomoderatorin, sprach sich ebenfalls für mehr politische Bildung aus. Die Journalistinnen Chika Okeke und Kate Obande hingegen wiesen auf die gegenseitige Bedingtheit im Verhältnis zwischen Gesellschaft und persönlichem Engagement hin. Nicht nur bedarf Demokratie der Demokraten, wie es das Motto der Adenauer-Stiftung für die neue Veranstaltungsreihe nahelege, vielmehr brauchten engagierte Demokraten auch stabile demokratische Verhältnisse für ihre Tätigkeit in der Gesellschaft. Hildegard Behrendt-Kigozi unterstrich diesen Punkt in ihrer zusammenfassenden Erklärung: Demokratie bedeute auch Rechtssicherheit. Nur in einem intakten gesellschaftlichen Umfeld, in dem Chancengleichheit, Wohlstand und Rechtssicherheit unabhängig von der sozialen Stellung gewährleistet seien, haben demokratische Prozesse eine Chance.

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Veranstaltungsort

Abuja

Kontakt

Hildegard Behrendt-Kigozi

Die nigerianische Journalistin Kate Obande während einer Roundtable-Diskussion zum Thema "Demokratie braucht Demkoraten" am 17. März 2015 in den Räumen der Konrad-Adenauer-Stiftung in Abuja, Nigeria. KAS-Büro, Abuja, Foto: Tobias Strahl.
Francesca Edeghere während einer Roundtable-Diskussion zum Thema "Demokratie braucht Demkoraten" am 17. März 2015 in den Räumen der Konrad-Adenauer-Stiftung in Abuja, Nigeria. KAS-Büro, Abuja, Foto: Tobias Strahl.
Journalist Lewis Asubioto während einer Roundtable-Diskussion zum Thema "Demokratie braucht Demkoraten" am 17. März 2015 in den Räumen der Konrad-Adenauer-Stiftung in Abuja, Nigeria. KAS-Büro, Abuja, Foto: Tobias Strahl.
Francesca Edeghere und Stephen Chukwuebuka während einer Roundtable-Diskussion zum Thema "Demokratie braucht Demkoraten" am 17. März 2015 in den Räumen der Konrad-Adenauer-Stiftung in Abuja, Nigeria. KAS-Büro, Abuja, Foto: Tobias Strahl.
Die Repräsentantin der Konrad-Adenauer-Stiftung in Nigeria, Frau Hildegard Behrendt-Kigozi während ihres Eröffnungsvortrags zum Runden Tisch zum Thema "Demokratie braucht Demokraten" am 17. März 2015 in den Räumden der Konrad-Adenauer-Stiftung in Abuja, Nigeria. KAS-Büro, Abuja, Foto: Tobias Strahl.

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