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Diskussion

FrauSein – „Wer kehrt die Scherben der gläsernen Decke auf?“

Folge 2 der digitalen Reihe FrauSein mit Miedya Mahmod

FrauSein bedeutet uns allen etwas Anderes – und wir möchten jeden Monat einer anderen Frau die Möglichkeit geben, ihre Gedanken, Erfahrungen und Eindrücke zum Thema „FrauSein“ mit Ihnen und Euch zu diskutieren. FrauSein, das bedeutet für Miedya Mahmod: Widerstand. Dass sie aus sogenannten ‚prekären Verhältnissen‘ kommt– migrantifiziert, sexualisiert, marginalisiert– wusste sie, noch bevor sie die Worte dafür hatte. Aber Widerstand leisten, das ist eine Arbeit, für die man gleichzeitig oft selbst den Preis zahlt. In ihrem Beitrag zu unserer Veranstaltungsreihe berichtet sie über eine Biographie, die vielfältig gebrochen ist und wie sie es geschafft hat, sich dadurch nicht mehr selbst als Gebrochene zu sehen.

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Details

Am 31. März wird Miedya Mahmod im Studio in Düsseldorf zu Gast sein. Ab 20:00 Uhr wird sie im Dialog mit Moderatorin Ann-Kathrin Krügel und mit Ihnen und Euch über ihre eigene Wahrnehmung von „FrauSein“ sprechen.

Dazu schreibt sie:

„Ich wurde schon oft gefragt, was ich mir wünsche für mein weiteres Leben. Von Freund*innen, Lehrer*innen, Ärzt*innen, Erziehungsberater*innen, Pfleger*innen, Therapeut*innen. Meine Antwort war fast immer: Frieden. Wie in „Friede, Freude, Eierkuchen“, wirklich. Was ich wollte war genau das. Meine Ruhe, vielleicht gar Freude empfinden, gerne auch mal einen Berg Apfelpfannkuchen zum Abendessen. Ohne schlechtes Gewissen oder Reue.

Ich, das ist mal weiblich, mal männlich, mal super abgeklärt und mal total verstrahlt romantisch. Ich, das war mal ein BMI von 12, Hartz 4-Regelsatzposten Bildung á 1,61 €, das war Angst nicht zu gefallen bis da niemand mehr war, dem man gefallen könnte. Ich darf durch ein Er/Sie/Es/They vertreten werden, aber niemals ersetzt. Wenn ich mein Pronomen völlig frei wählen dürfte, es wäre Bli/Blü.

Wenn ich durch meine Jugendjahre schaue, dann ist da viel schiefgelaufen, zu viel für ein Mädchen, das Friede, Freude, Eierkuchen will. Wenn ich mich heute im Spiegel anschaue, dann denk ich manchmal noch, ich laufe doch schief. Ich habe mich lange nicht als Frau gefühlt und heute weiß ich, wieso. Und kann mich umso besser als Frau ernstnehmen und darauf bestehen als Person ernstgenommen zu werden.

Am 31.03.21 möchte ich meine Erfahrungen als migrantifiziertes, sexualisiertes, prekarisiertes und letztlich politisiertes Mädchen, aber ebenso als Überlebende, Autorin und hoffentlich auch einfach nette Gesprächsperson teilen." 

Wir möchten vorab darauf hinweisen, dass es in der Veranstaltung auch um die Themen Essstörung und sexueller Missbrauch gehen wird. Da diese Themen einige Personen belasten könnten, hat die Referentin eine Trigger-Warnung (dt: Auslöser-Warnung) für diese Themen ausgesprochen. Sollte dies bei Ihnen oder Euch der Fall sein, schaut euch diese Veranstaltung nicht oder nicht alleine an.

Herzlich laden wir Sie und Euch zu dieser Veranstaltung ein. Wir sind gespannt auf den Austausch mit Ihnen und Euch.

Ihre/Eure

Simone Gerhards

Leiterin Regionalbüro Rheinland

 

Hinweis: Die Veranstaltung findet über die Plattform Zoom statt. Bitte melden Sie sich über den Online-Anmeldelink an, Sie erhalten dann rechtzeitig vor der Veranstaltung alle notwendigen Einwahlinformationen.

 

 

Die Referentin:

Miedya Mahmod ist 1996 im Dortmunder Norden geboren und lebt seither im Pott. Aufgewachsen ist sie in Hagen in irakisch-kurdischem Elternhaus. Seit 2016 steht Miedya auf Spoken Word-Bühnen im deutschsprachigen Raum, hat 2017 als Lyrikerin am Treffen Junger Autor*innen teilgenommen und hat Ende letzten Jahres, nebst der Moderation des postmigrantischen Nachwuchsmarathons "HundertPro" im Ringlokschuppen Mülheim a.d., auch das Lytter-Zine in Isolation mitpubliziert, das sich Gegenwartslyrik auf der Social-Media-Plattform Twitter verschrieben hat. Im Sommer 2021 wird ihr Talkformat "Deutschland. Schön. Reden.", bei dem aufstrebende junge Gesichter des Kulturbetriebs geladen werden, im Ringlokschuppen seine Auftaktveranstaltung haben. Miedya studiert Theater- und Medienwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum.

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Referenten

  • Miedya Mahmod
    • Moderation: Ann-Kathrin Krügel
      Kontakt

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      Simone Gerhards Passfoto

      Leiterin Regionalbüro Rheinland, Politisches Bildungsforum NRW

      simone.gerhards@kas.de +49 211 8368056-0 +49 211 8368056-9

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