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Veranstaltungsberichte

Grundlagenseminar zur Sozialen Marktwirtschaft

Aktueller denn je

Was ist von der starken Sozialen Marktwirtschaft, die in Deutschland vor allem im Zusammenhang zum Wirtschaftswunder immer genannt wird, noch übrig geblieben? Existiert sie überhaupt noch oder hat sie in Zeiten der Finanz- und Eurokrise schlicht und einfach versagt? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigten sich die Teilnehmer gemeinsam mit renommierten Referenten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik am 21. und 22. April 2012 auf Schloss Eichholz.

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Ludwig-Erhard – Der Mann mit der Zigarre und Vater des Wirtschaftswunders

Zu Beginn erhielten die Teilnehmer einen Einblick in die ordnungspolitischen Grundgedanken der Sozialen Marktwirtschaft. Ludwig Erhard - der Mann mit der Zigarre und Vater des Wirtschaftswunders - stand hierbei im Mittelpunkt des Vortrags von Lars Vogel, Geschäftsführer der Ludwig-Erhard-Stiftung e.V.. Für Erhard waren die zentralen Aspekte der Sozialen Marktwirtschaft die Freiheit des Marktes und des Wettbewerbs sowie der daraus resultierenden Verantwortung und Haftung.

Die Sicherung des Wettbewerbs

Aufbauend auf dem zentralen Aspekt eines funktionierenden Wettbewerbs erläuterte Kai Hooghoff, Leiter der Zentralabteilung des Bundeskartellamts, die historische Entwicklung des Kartellrechts und die elementare Aufgabe des Bundeskartellamts, die Bildung von Kartellen und Monopolen zu kontrollieren, um Wettbewerb zu sichern. Anknüpfend an diese Ausführungen ergab sich eine angeregte Diskussion über die aus Sicht der Verbraucher existierenden Defizite bei der Kontrolle der marktbeherrschenden Unternehmen, wie beispielsweise das Preistreiben der Mineralölanbieter.

Die Finanz- und Eurokrise: Hat die Soziale Marktwirtschaft versagt?

Am Abend diskutierten die Teilnehmer mit Herrn Prof. Dr. habil. Siegfried Franke über die Frage, ob die Soziale Marktwirtschaft in der Euro- und Finanzkrise versagt habe. Als Ergebnis der fruchtbaren Diskussion ergab sich, dass nicht die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft gescheitert seien, sondern dass vielmehr die Staaten ihre Aufgaben und Pflichten im Vorfeld der Krise unzureichend erfüllt und sich im Kern von grundlegenden Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft verabschiedet haben.

Einen weiteren Impuls gab der Referent den Teilnehmern zum Verständnis der Schwierigkeiten und Problematik der Griechenland-Rettung und der zunehmenden deutschen Staatsverschuldung. In diesem Zusammenhang betonte er, dass es weitere Integrationsprozesse der Europäischen Union geben werde (Fiskalunion, gemeinsame Wirtschaftsregierung). Die große Herausforderung hierbei sei es, die Soziale Marktwirtschaft und die ordnungspolitischen Grundüberzeugungen nicht weiter durch eine reagierende und sich an pragmatischen Überlegungen orientierende Interventionspolitik in das Hintertreffen geraten zu lassen.

Das Soziale an der Sozialen Marktwirtschaft

Nach der ausführlichen Analyse mit den marktwirtschaftlichen Aspekten der Sozialen Marktwirtschaft diskutierte Dennis Radtke, Bundesvorsitzender der jungen Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft, mit den Teilnehmern zum Abschluss des Seminars über die soziale und christliche Komponente der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Die Stärkung der Tarifautonomie gehöre ebenso zur Sozialen Marktwirtschaft wie eine konsequente Unterstützung bei prekären Beschäftigungsverhältnissen („Wenn der Lohn nicht zum Leben reicht!“)

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Anne-Sophie Lewerentz

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Über diese Reihe

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erscheinungsort

Wesseling/Eichholz Deutschland