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Veranstaltungsberichte

Verantwortung für die kommenden Generationen tragen

von Anne Odendahl

Dr. Werner Langen, MdEP, sprach in Dormagen zum Thema „Was in Europa richtig und was falsch läuft“.

Mit der bundesweiten Rednertour Europa greift die Konrad-Adenauer-Stiftung drängende Fragen über die Europäische Union auf und diskutiert mit den Bürgerinnen und Bürgern. So auch am 16. März 2012 im Norbert-Gymnasium Knechtsteden, wo der Umgang aller Europäer mit der Finanzkrise im Mittelpunkt stand.

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Die zahlreichen Gäste werden von Dr. Werner Blumenthal, Leiter des Politischen Bildungsforums NRW der Konrad-Adenauer-Stiftung, und Hermann Gröhe, Mitglied des Deutschen Bundestages und Schirmherr der Veranstaltung, begrüßt. Nach weiteren Grußworten durch Schulleiter Johannes Gillrath und Moderatorin Ingrid Ruhs-Woitschützke, spricht Dr. Werner Langen, MdEP, Mitglied im Fraktionsvorstand der EVP-Fraktion und Staatsminister a. D. über seinen Standpunkt zur Europäischen Union:

„Wir Europäer müssen an die EU glauben, denn sie ist das Produkt einer friedlichen Vereinigung nach Jahrtausenden von andauernden kriegerischen Auseinandersetzungen eines Kontinents“. Mit dieser Aufforderung bannt Langen das Publikum bereits zu Beginn seines Vortrags. Er lässt von Anfang an keinen Zweifel daran, welche politische, wirtschaftliche und soziale Bedeutung er der EU im globalen Gefüge zumisst. Die Einführung des Euro im Zuge der Währungsreform hält Langen für eine „außergewöhnliche Erfolgsgeschichte“: Eine stabile Währung mit zentraler Geldpolitik der EU, aber gleichzeitig dezentraler Finanzpolitik der einzelnen Mitgliedstaaten. Aber auch ein Mittel zur Integration, besonders im Zuge der Osterweiterung, und Einheit der EU.

Durch den Euro könne der europäische Wirtschaftsraum überhaupt auf dem globalen Wirtschaftsmarkt bestehen. Aber gerade diese Verflechtungen auf dem weltweiten Finanzmarkt seien dem Euro nun zum Verhängnis geworden und ließen Zweifel an der EU emporsteigen. „Wir haben eine Verzerrung von menschlichen Wertesystemen erlebt: Gier und Geiz haben die Handhabung der Finanzmärkte regiert. Risiken blieben unbeachtet und es wurde keine Verantwortung für die Märkte übernommen“, umreißt Langen die Ursachen der Euro-Krise, die in Wahrheit nur die Unfähigkeit der Staaten darstelle, mit den Herausforderungen der Währungsunion umzugehen.

Niemand hätte geglaubt, dass die Zahlungsunfähigkeit eines Landes den gesamten europäischen Finanzmarkt erschüttern könne. Doch Griechenland habe das Gegenteil beweisen. Die Vernetzung fordere Verantwortung zu übernehmen; „Deutschland und Frankreich als größte Volkswirtschaften der EU müssen beispielhaft vorangehen“, fordert Langen. Aber dies könne nicht geschehen, ohne dass die Politik der EU das Finanzsystem durch Mindestregulierungen steuert. Eine Verschärfung des Finanz- und Stabilitätspaktes müsse vorangetrieben werden.

Mit diesen Maßnahmen werde der Euro die Krise sicher überstehen und auch den zukünftigen Europäern als feste Währung in Frieden und Wohlstand erhalten bleiben. „Es gibt keine Alternative zum Euro“ beschließt Langen seinen Vortrag, in dem er den festen Willen zum Erhalt der EU inklusive der gemeinschaftlichen Währung des Euro ausgedrückt hat.

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Düsseldorf Deutschland

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