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Wahlanalyse

Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Peru.

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Am 11. April 2021 fanden in Peru die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Die KAS organisierte eine Diskussionsrunde mit den Experten Percy Medina von International IDEA und der Journalistin Maria Alejandra Campos, Kolumnistin der Zeitung El Comercio, um die Ergebnisse vom vergangenen Sonntag zu analysieren.

 

Keiko Fujimori der Partei ,,Fuerza Popular” setzte sich mit 13,25% der Stimmen als Kandidatin für die Stichwahl durch. Fujimori steht dem linksextremen Kandidaten Pedro Castillo der Partei ,,Peru Libre” gegenüber, der es geschafft hat, 18,8% der Stimmen zu erreichen und sich als stärkste politische Kraft in diesen bevorstehenden Wahlen zu positionieren.

 

In der Diskussion wurde zunächst die schwierige institutionelle und wirtschaftliche Situation in Peru beleuchtet und wie sich diese in den Wahlergebnissen widerspiegelt. Der Leiter der KAS Peru, Dr. Helbig, hob hervor, dass der Wahlkampf auf vier Punkte gewesen sei: 1) Gesundheit; 2) Wiederankurbelung; 3) Soziale Sicherheit; 4) Korruptionsbekämpfung. Aber aufgrund der großen Anzahl von Kandidaten war es unmöglich, klare und kohärente Vorschläge zu ermitteln. Er fasse die Wahlkämpfe als eine ideologische Konfrontation zwischen links und rechts zusammen. 

 

Percy Medina erwähnte, dass obwohl das Wahlergebnis viele Peruaner überraschte, es einen offensichtlichen Grund dafür gebe. Er meinte, dass Fujimori zwar ein schwaches politisches Profil habe, aber eine konstante Wählerschaft, die sich in den letzten Jahren nicht verändert habe. Auf der anderen Seite gewann Castillo Stimmen in den zentralen und südlichen Regionen Perus, die behaupten, sie seien untervertreten. Er weis darauf hin, dass die Unterstützung der peruanischen Andenbevölkerung Castillos Sieg in der zweiten Runde erleichtern könnte. Schließlich erwähnte er, dass die Wahlen ein zersplittertes Parlament führten, das die Regierbarkeit beeinträchtigen könnte, so dass Koalitionen notwendig seien. 

 

Maria Alejandra Campos merkte an, dass Perus Geschichte durch das Fehlen eines stabilen Parteiensystems gekennzeichnet sei und jetzt durch den Mangel an politischem Angebot, was wiederum keine effektive Regierungsführung zulasse. Sie erwähnte, dass sich das Land in dieser Stichwahl in einem Dilemma befinde. Die Anti-Fujimori-Anhänger müssen sich überlegen, ob Castillo ein größeres Übel als Keiko darstelle und sich so von ihren Überzeugungen lösen. Auf der anderen Seite gebe es das konservative Peru, das sich gegen drastische Veränderungen in der Wirtschaft wehre. 

 

Die Veranstaltung wurde von Sebastian Grundberger, Leiter des Regionalprogramms "Parteiendialog und Demokratie in Lateinamerika” und des Auslandsbüros Uruguay moderiert. Das Video der Debatte kann unter abgerufen werden: www.youtube.com/watch?v=AP_92-xu-ro

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