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Veranstaltungsberichte

Peru zum zweihundertjährigen Jubiläum: Governance Agenda

Christliches Sozialforum

Am Donnerstag, den 19. August, fand das Christliche Sozialforum (CSF) mit dem Thema „Peru zum zweihundertjährigen Jubiläum: Governance Agenda“ statt, eine Veranstaltung, die vom Institut für Christlich-Soziale Studien in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung organisiert und von beiden Organisationen auf Facebook Live übertragen wurde.

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Peru zum zweihundertjährigen Jubiläum: Governance Agenda

Der runde Tisch wurde von vier Fachleuten mit einer langen Karriere im öffentlichen und politischen Bereich geleitet: Der ehemalige Minister für Arbeit und Justiz, Dr. Carlos Blancas; der Rechtsanwalt und Unternehmensberater Gonzalo Zagarra, die Historikerin und Politikwissenschaftlerin Alexandra Ames, und der Analyst und Geisteswissenschaftler José Carlos Requena, welche vor dem Hintergrund ihrer unterschiedlichen Fachgebiete wertvolle Beiträge und Reflexionen zur zweihundertjährigen Unabhängigkeit von Peru leisteten.

Der politische Analyst José Carlos Requena fasste vier relevante Aspekte für die aktuelle Regierung zusammen: erstens die Einhaltung der Gesetzte auch durch politische Höhen und Tiefen hindurch; zweitens bürokratische Hürden in Bezug auf die Vergabe von Boni für die Bevölkerung und die durch diese entstandenen Verzögerungen; drittens die geringen Ressourcen zum Umgang mit der Pandemie und die Ungleichheit vor dem Gesetz; und viertens die Freiheit der Bürger und Bürgerinnen und die Förderung individueller Initiativen. „Peru muss mit einer demokratischen Basis in das dritte Jahrhundert seines Bestehens starten.“ Andererseits kommentierte der Rechtsanwalt Gonzalo Zegarra, dass die ersten Schritte der Regierung bisher nicht die günstigsten gewesen seien. „Die Idee, dass die Wirtschaft von der Politik abgekapselt werden kann, bewahrheitet sich immer mehr weniger“, teilte er mit. Darüber hinaus betonte er, dass die makroökonomischen Grundlagen des Landes zwar solide, aber nicht immun gegen das politische Umfeld seien. Er wies auch darauf hin, dass „politische Governance nur dann nachhaltig ist, wenn Bellido sich zurückzieht und ein kooperatives linkes Kabinett zusammengestellt wird.“ Die Historikerin Alexandra Ames hob ihrerseits das komplizierte politische Szenario in der Pandemie hervor, mit dem sich die Republik in ihrem zweihundertjährigen Bestehen konfrontiert sieht. Darüber hinaus hielt sie eine Agenda zur Verringerung der Ungleichheit für notwendig, aber „auf einem Weg zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts und dadurch auch der Demokratie.“ Sie erinnerte daran, dass Governance nichts anderes bedeutet, als die Fähigkeit, wirksame Lösungen umszuetzungen und den Bedürfnissen der Bürger und Bürgerinnen gerecht zu werden. Abschließend wies der ehemalige Minister für Arbeit und Justiz, Dr. Carlos Blancas darauf hin, dass das politische Flaggschiff der aktuellen Regierung die Änderung der Verfassung sei. „Da viele ihrer Vorschläge aus dem Wahlkampf nicht verfassungskonform sind, versuchen sie, die Verfassung zu ändern und einen neuen Rahmen zu schaffen, um ihre Ziele zu erreichen“, kommentierte er. Ebenso erklärte er, dass die Umsetzung einer verfassungsgebenden Versammlung entscheidend in der politischen Konjunktur ist. Auf diese Weise könnte ein „neues Regime geschaffen werden, in dem eine Form der Regierung etabliert werden könnte, die zur ideologischen Ausrichtung passt.“

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Dr. Andrés Hildebrandt

Andrés Hildebrandt

Projektkoordinator

Andres.Hildebrandt@kas.de

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