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Veranstaltungsberichte

Kampf gegen Abholzung

von Dr. Peter Hefele

Neue Business Modelle für Kohlenstoffspeicherung in Wäldern

Die Abholzung von Wäldern ist nicht nur eine Gefährdung für die dort lebende Artenvielfalt, sondern trägt noch dazu immens zum Ausstoß von Treibhausgasen bei. Es ist ein großer Markt aufgrund der Abholzung der Wälder entstanden, doch gibt es greifbare Möglichkeiten um von einem Kampf gegen Abholzung wirtschaftlich zu profitieren? Neue Geschäftsmodelle wurden entwickelt um die Kohlenstoffspeicherung in Wäldern zu fördern. Der Workshop fand in Bangkok, Thailand, statt, und wurde von KAS Regionalprogramm für Energiesicherheit und Klimawandel in Asien-Pazifik und dem Potsdam Institut für Klimafolgenforschung organisiert.

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Nach der Begrüßungsrede von Dr. Peter HEFELE, Direktor des KAS RECAP, teilte Prof. Arild ANGELSEN, Professor an der Norwegischen Schule Life Science, eine eindeutige und kritische Beurteilung der Effekten von REDD+ und die Veränderung dessen nach dem Pariser Abkommen. REDD+ steht für die Bemühungen von Ländern Emissionen, induziert durch Abholzung und Walddegradierung, zu reduzieren. Insbesondere deren Unterstützung für eine tragbare Waldbewirtschaftung und eine Verbesserung von Kohlenstoffspeicherung in Wäldern.

Prof. Dr. Detlef SPRINZ, Potsdam Institut für Klimafolgenerforschung, leitete die erste Runde über die Messung von Kohlenstoff in Wäldern. Die Podiumssprecher Prof. Steven W. RUNNING, Professor an der Universität für Umweltforschung in Montana, Dr. -Ing. Clémence DUBOIS, Forschungsmitarbeiterin an der Friedrich Schiller Universität in Jena, und Dr. Ake ROSENQVIST, Gründer von soloEO, präsentierten verschiedene Methoden wie Kohlenstoff bisher bemessen wurde und neue Möglichkeiten wie Kohlenstoff in der Zukunft erfasst werden kann. Diese neue Technologien sind zum Beispiel Kohlenstoffmessgeräte in der Erdumlaufbahn oder die Vermessung von oberirdischer Biomasse mit Radar. Die allgemeine Meinung der Sprecher war, dass diese neuen Möglichkeiten einen großen Schritt in die richtige Richtung bedeuten. Um die Situation richtig auszunutzen muss eine Standardisierung der verschiedenen Methoden erfolgen, die von einer globalen Behörde überwacht wird.

Die Effekte von der Nutzung von Blockchains im Umweltschutz war Thema der zweiten Runde, geleitet von Dr. -Ing. Clémence DUBOIS. Márcio BARROS, BVRio in Brazil, Michael MARUS, leitender Pressereferent und Direktor von IT von FSC International, und Ingo PUHL, Mitgründer der South Pole Group, teilten verschiedene Ansätze für die Nutzung der Blockchain Technologie im Kampf gegen Waldabholzung. Die Zusammenführung von bereits bestehenden Technologien war abermals die geteilte Meinung der Sprecher. Kommunikation und Austausch zwischen den verschiedenen Behörden und der Ausbau eines interoperablen Systems würden einen umfassenden Handlungsrahmen aktivieren, der die Überwachung von Kohlenstoff aus Wäldern und illegales Abholzen ermöglicht.

Wie kann Kohlenstoffspeicherung in Wäldern zu neuen Geschäftsmodellen freigeschalten werden? Christopher LANMAN, UBS in San Francisco, und die Podiumssprecher LAW Heng Dean, Temasek International in Singapore, Rezal KUSUMAATMADJA, Rimba Makmur Utama in Indonesien, und Kai WINDHORST, GIZ Nepal, erörterten die unterschiedlichen Perspektiven. Die Erwirtschaftung von Einkommen durch den Schutz von Wäldern ist nicht mehr eine Fantasie in ferner Zukunft, und birgt für beide, dem Geber und Empfänger, profitable Möglichkeiten. Finanzielle Umsätze von Kohlenstoffspeicherung in Wäldern unterstützen innovative Ideen über alternative Landwirtschaft und die Entwicklung von Kohlenstoffmärkten. Dies generiert viele Möglichkeiten für die Erwirtschaftung von Einkommen und der simultanen Bekämpfung von Abholzung. Jedoch hindert die Ungewissheit über die Regeln in diesem Bereich die weitere Entwicklung solcher Projekte. Aus diesem Grund muss mit behördlichen Maßnahmen klare Richtlinien geschaffen werden, um den weiteren Ausbau von Kohlenstoffmärkten zu sichern.

Einblicke in die politischen Aspekte von neuen Geschäftsmöglichkeiten wurden von Dr. Budi WARDHANA, Nationale Behörde für Moorerhaltung in Indonesien, Prof. Christina VOIGT, Professor an der Universität Oslo in Norwegen, und Prof. Benjamin CASHORE, Professor an der Yale Universität Schule für Forstwirtschaft und Umwelt, präsentiert. Der Fokus war auf der Finanzierung der Projekte. „REDD ist weder schnell, einfach oder billig“, stellte Prof. Christina VOIGT fest. Deshalb sind Schutzklauseln ausschlaggebend für einen gemeinsamen Markt von Kohlenstoff aus Wäldern für den Anbieter wie auch dem Empfänger. Jedoch verlangsamen Schutzklauseln relevante Projekte, aus diesem Grund muss ein Mittelweg gefunden werden.

In seiner abschließenden Zusammenfassung gab Prof. Dr. Detlef SPRINZ an, dass eine Standardisierung und Interoperabilität im Bereich der Erfassung und Kontrolle von Kohlenstoff in Wäldern und behördliche Maßnahmen für die Erläuterung von Regeln für Kohlenstoffmärkte unerlässlich für die Zukunft sind. Ohne lokale Motivation sind finanzielle oder politische Anreize auf der internationalen Ebene zwar gute Absichten, aber werden nicht umgesetzt werden.

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