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ADLAF 2021 Kongress: Wissen, Macht und digitale Transformation in Lateinamerika

ADLAF 2021 Kongress

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Das Management von Wissensressourcen ist eines der kontroversesten und am meisten diskutierten Themen unserer Zeit. Die globalen Debatten und Konflikte um die Nutzung, Weitergabe, Monopolisierung, Demokratisierung und Diversifizierung von Wissen beziehen sich immer auf Fragen der sozialen, politischen und ökonomischen Macht. So ermöglichen neue Technologien und neue Medienformate einerseits einen besseren Zugang zur Ressource Wissen und damit ein höheres Maß an politischer und gesellschaftlicher Teilhabe breiterer Bevölkerungsschichten. Gleichzeitig fördert die Inwertsetzung von Wissen durch globale Konzerne, z.B. durch den (illegalen) Erwerb von Daten oder die Beanspruchung und Durchsetzung von geistigen Eigentumsrechten, die Bildung von Wissensmonopolen, die kommerziellen Zwecken dienen und soziale Ungleichheiten verschärfen.


Die interdisziplinäre Konferenz wird sich auf zwei Aspekte dieser Themen konzentrieren. Zum einen werden die Auswirkungen der Digitalisierung und deren Nutzung durch gesellschaftliche und politische Akteure beleuchtet. Zum anderen interessiert uns die zunehmende Infragestellung etablierter europazentrierter Epistemologien und Wissenspolitiken sowie die Forderung nach einer stärkeren Berücksichtigung der kulturellen und sprachlichen Vielfalt lateinamerikanischer Gesellschaften.


Bei der Auftaktveranstaltung am 23. Juni diskutieren Gäste aus Lateinamerika und Deutschland das Thema "Demokratie und Digitalisierung - Perspektiven aus Lateinamerika". Das Programm wird durch die Fotoausstellung "Arte Eletrônica Indígena" abgerundet und schließt mit der elektronischen Musik von "Mango Selektas".


Das akademische Programm konzentriert sich auf drei thematische Bereiche. Der erste, "Wissen, Medien und Macht", untersucht, wie Akteure in Gesellschaft und Politik mit Wissen umgehen und inwieweit die digitale Transformation Machtveränderungen hervorruft, etwa in Bezug auf Demokratisierung, Arbeit, Handlungsspielräume der Zivilgesellschaft, Vielfalt und Meinungskontrolle, Sicherheitspolitik oder den Umgang mit Big Data. Der zweite Themenbereich "Wissensdynamik" beschäftigt sich mit den Prozessen der Produktion, Aneignung, Übersetzung und Anpassung von Wissen.

Dazu gehört das Verhältnis zwischen akademischem oder globalem Wissen und traditionellem oder indigenem Wissen, aber auch der Zusammenhang zwischen der Valorisierung oder Monopolisierung von Wissen und sozialer Ungleichheit. Eine weitere zentrale Frage ist die Rolle von Kulturinstitutionen wie Museen, Bibliotheken und Archiven bei der Produktion von Wissen. Der dritte Themenbereich "Wissenstransfer" wird die kulturellen und historischen Dimensionen der Wissensproduktion, -verbreitung und -aneignung in Lateinamerika untersuchen. Dazu gehören literarische und künstlerische Projekte und Gegenprojekte, die sich auf die Mittel des Wissens und der Macht beziehen, die sich in der aktuellen lateinamerikanischen Produktion manifestieren, sowie auf die Politik der Geschichte und der Erinnerung und den Umgang mit dem kulturellen Erbe.

 

Programm

Programm_ADLAF-Tagung Juni_Juli 2021_spanisch_100x210_4c-L07 - copia.pdf

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