2. Symposium über den rechtlichen Rahmen für nachhaltige Entwicklung in Afrika - Regionalprogramm Energiesicherheit und Klimawandel Naher Osten und Nordafrika
Symposium
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Nach dem fünfzigsten Jahrestag der Stockholmer Konferenz über Umwelt und nachhaltige Entwicklung (1972-2022) im letzten Jahr fand zu Jahresbeginn am 20. und 21. Januar 2023 das zweite Symposium zum rechtlichen Rahmen für nachhaltige Entwicklung in Afrika statt. Das Symposium wurde in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Rechts-, Politik- und Sozialwissenschaften in Tunis und mit Unterstützung der Weltkommission für Umweltrecht der Internationalen Union für Naturschutz und mit Unterstützung des Francophonie-Instituts für nachhaltige Entwicklung organisiert.
Das Symposium bot Rechtsexperten, politischen Entscheidungsträgern, Wissenschaftlern und Vertretern der Zivilgesellschaft aus Afrika und anderen Regionen der Welt die Gelegenheit, die Herausforderungen und Chancen des rechtlichen Rahmens für nachhaltige Entwicklung in Afrika zu diskutieren und Möglichkeiten zu identifizieren, diesen Rahmen auf nationaler und regionaler Ebene zu stärken.
Das Symposium wurde durch Begrüßungsworte von Leila Chikhaoui, der tunesischen Umweltministerin, eröffnet, in denen sie die Bedeutung des rechtlichen Rahmens für die nachhaltige Entwicklung in Afrika betonte und die Verpflichtung Tunesiens zur Umsetzung wirksamer Politiken und Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung.
Die nachfolgenden Diskussionen konzentrierten sich auf mehrere Kernthemen im Zusammenhang mit dem rechtlichen Rahmen für nachhaltige Entwicklung in Afrika. Eines der Hauptthemen war die Ausrichtung nationaler und regionaler Politiken an den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und anderen internationalen Umweltabkommen. Die Teilnehmer betonten die Notwendigkeit, eine integriertere und ganzheitlichere Herangehensweise an die nachhaltige Entwicklung zu entwickeln, die soziale, wirtschaftliche und Umweltdimensionen berücksichtigt, und ihre Politiken an den SDGs und anderen internationalen Verpflichtungen auszurichten.
Ein weiteres wichtiges Thema war die Beteiligung der Öffentlichkeit und lokaler Gemeinschaften an Entscheidungsprozessen im Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung. Die Teilnehmer diskutierten die Bedeutung davon sicherzustellen, dass die Stimmen und Perspektiven marginalisierter und gefährdeter Gruppen bei der Entwicklung und Umsetzung von Politiken und Projekten berücksichtigt werden, und ihnen Zugang zu Informationen und bedeutungsvollen Beteiligungsmöglichkeiten zu bieten.
Ebenfalls diskutiert wurden die Herausforderungen bei der Umsetzung von Politiken zur nachhaltigen Entwicklung in Afrika, einschließlich wirtschaftlicher Schwierigkeiten, Schwächen in Rechts- und Governance-Systemen, fehlender technischer und finanzieller Kapazitäten und Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Management natürlicher Ressourcen. Die Teilnehmer waren sich einig, dass eine verstärkte internationale Zusammenarbeit, insbesondere in den Bereichen Finanzierung, Kapazitätsaufbau und Technologietransfer, erforderlich ist, um afrikanische Länder bei der Umsetzung wirksamer Politiken zur nachhaltigen Entwicklung zu unterstützen.
Auch die Umweltverantwortung von Unternehmen und Investoren in Afrika wurde von den Experten thematisiert. Sie betonten die Bedeutung von Transparenz und Rechenschaftspflicht von Unternehmen in Bezug auf Umwelt und nachhaltige Entwicklung sowie die Beteiligung der Zivilgesellschaft und lokaler Gemeinschaften an Entscheidungen, die potenziell Auswirkungen auf die Umwelt und die nachhaltige Entwicklung zu haben. Die Teilnehmer erörterten auch die Bedeutung der Einhaltung internationaler Standards und Richtlinien für Unternehmen und Investoren in Afrika.
Darüber hinaus betonten die Experten die Bedeutung der Zusammenarbeit und des Wissenstransfers zwischen afrikanischen Ländern sowie zwischen Afrika und anderen Regionen der Welt.
Das Symposium endete mit der Verabschiedung einer Abschlusserklärung, in der die Teilnehmer die Bedeutung eines starken rechtlichen Rahmens für die nachhaltige Entwicklung in Afrika betonten und die Notwendigkeit unterstrichen, nationale und regionale Politiken an den SDGs und anderen internationalen Verpflichtungen auszurichten. Die Teilnehmer betonten auch die Bedeutung der Beteiligung der Öffentlichkeit und lokaler Gemeinschaften an Entscheidungsprozessen und die Notwendigkeit, die Umweltverantwortung von Unternehmen und Investoren zu stärken.
Insgesamt bot das Symposium eine wichtige Plattform für den Austausch von Ideen und Best Practices im Zusammenhang mit dem rechtlichen Rahmen für die nachhaltige Entwicklung in Afrika. Es unterstrich die Bedeutung eines integrierten und ganzheitlichen Ansatzes für die nachhaltige Entwicklung, der soziale, wirtschaftliche und Umweltdimensionen berücksichtigt, sowie die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit und des Wissenstransfers zwischen afrikanischen Ländern und anderen Regionen der Welt.
Es sei darauf hingewiesen, dass die auf der Veranstaltung vorgestellten und diskutierten Papiere/Artikel in einem Band der RADE (Revue Africaine de Droit de l'Environnement) gesammelt werden.