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Tunisia: solid waste management and Waste-to-Energy

Am 23. und 24. November hat KAS-REMENA gemeinsam mit dem tunesischen Verband der Doktoren und Doktoranden zwei Veranstaltungen in Tunesien zu den Themen Abfallwirtschaft und Waste-to-Energy durchgeführt. Diese Veranstaltungen boten die Gelegenheit zum Austausch mit einer internationalen Expertendelegation aus Deutschland, Marokko, Tunesien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Libanon.

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Waste to Energy

Nachdem die negativen Folgen der derzeit in den meisten MENA-Ländern weit verbreiteten Deponierung fester Siedlungsabfälle erkannt wurden, haben einige Länder begonnen, umweltfreundlichere und kostengünstigere Lösungen für die Deponierung zu entwickeln. Diese Lösungen konzentrierten sich auf den Bau von kontrollierten Mülldeponien in Kombination mit verschiedenen Methoden der Abfallbehandlung wie Sortier-, Recycling- und Kompostieranlagen oder Abfallverbrennungsanlagen. Leider wird der energetischen Abfallverwertung (Waste-to-Energy, WtE) trotz ihrer Bedeutung für die nachhaltige Behandlung fester Abfälle immer noch weniger Aufmerksamkeit geschenkt als anderen konventionellen Behandlungsmethoden.

Weltweit ist die energetische Abfallverwertung zu einem weit verbreiteten Ansatz für eine effiziente Abfallbewirtschaftung geworden, der immer mehr Beachtung findet. Die durch diese Methode erzeugte Energie kann die Verwendung fossiler Brennstoffe für die Energieerzeugung ausgleichen, wodurch die Energiesicherheit erhöht und die mit der Verwendung fossiler Brennstoffe verbundenen Treibhausgasemissionen minimiert werden. Darüber hinaus kann WtE Geschäfts- und Beschäftigungsmöglichkeiten für verschiedene Gemeinden schaffen und so zur Senkung der Arbeitslosigkeit beitragen.

Die Umsetzung des WtE-Ansatzes in der MENA-Region steht jedoch vor vielen Herausforderungen. Einige dieser Herausforderungen sind auf das Fehlen eines Abfalltrennungssystems an der Quelle, ineffektive Abfallsammelmethoden, das Fehlen geeigneter WtE-Erzeugungstechnologien und einen Mangel an finanzieller Unterstützung und politischen Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit WtE zurückzuführen. Weitere Herausforderungen sind fehlende Forschung, Innovation und der Aufbau von Kapazitäten in diesem Bereich. Darüber hinaus sind WtE-Methoden wie die Verbrennung in der Regel teuer.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, benötigen die MENA-Länder Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung von Politiken, Strategien und Plänen zur Behandlung fester Abfälle auf nationaler und lokaler Ebene. Vor diesem Hintergrund hat KAS REMENA in Zusammenarbeit mit dem tunesischen Verband der Doktoren und Doktoranden eine internationale Expertendelegation mit Vertretern aus Deutschland, Marokko, Tunesien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Libanon vom 21. bis 24. November 2022 zu einer zweiteiligen Workshop-Reihe und Gesprächen mit öffentlichen Entscheidungsträgern, wie dem Gouverneur von Sfax und dem Direktor der tunesischen Nationalen Abfallwirtschaftsagentur, nach Tunesien gebracht. Die Gespräche boten Gelegenheit zum Austausch über innovative technologische Lösungen für die Abfallwirtschaft, die notwendigen institutionellen und rechtlichen Rahmenbedingungen zur Förderung privater Investitionen sowie über Möglichkeiten der regionalen Zusammenarbeit in diesem Bereich. Ein weiterer Diskussionspunkt war die Rolle der akademischen Forschung bei der Weiterentwicklung lokal angepasster Abfallwirtschaftslösungen in den Ländern der MENA-Region.

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