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Manchmal ist ein Punkt erreicht, an dem die Lebenssitutation festgefahren und nur ein radikaler Schritt ein Ausweg zu sein scheint. Aber in welche Richtung gehen, ohne unverantwortlich zu sein? Häufig prägen familiäre und gesellschaftliche Pflichten den Alltag. Welche Möglichkeiten bieten sich, wenn alles festgelegt ist: Beruf, Familie, Kinder, Sozialraum, Hobbys? - Die Sehnsucht, einerseits der gewohnten Lebenswelt zu entfliehen und andererseits Garant von Stabilität zu sein, prägt das Verständnis in der Mitte des Lebens. Wie gehen Erwachsene, die selbst Vorbild für die nachfolgende Generation bei der Lebensgestaltung sein sollen, mit Umbrüchen und Krisen um?

Einen Ausweg stellt die Loslösung von der Wirklichkeit dar. Realitätsflucht in Ersatzwelten aber geht schleichend vonstatten. Sie reicht bis hin zur Ausprägung einer Sucht, welches den Beteiligten selbst meist erst als letztes klar wird. Frustration und Überforderung führen zu sozialer Verarmung und diese bahnt den Weg in die Abhängigkeit. Welche Kraft erfordert die Bewältigung des Alltags von Suchtkranken und Angehörigen? Lassen sich Irrwege erkennen und vermeiden?

Peter Müller-Merkel (Jg. 1958) absolvierte von 1975 bis 1979 eine Lehre zum Optiker. Nach seinem diakonischen Jahr 1981 lies er sich zum Krankenpfleger ausbilden und war bis 1991 in diesem Beruf tätig. Anschließend studierte Müller-Merkel Soziale Arbeit und arbeitete von 1995 bis 2002 als Suchtberater. 2000 schloss er seine Ausbildung zum Suchttherapeuten ab. Seit 2002 ist er Leiter der Suchtberatungs- und Behandlungsstelle des Caritasverbandes für Dresden e.V., die vor allem für die Beratung, Diagnostik und Behandlung von Problemen bei Alkohol, Medikamenten, Führerscheinentzug und Rauchentwöhnung zuständig ist.

Müller-Merkel ist verheiratet und hat vier Kinder.