Alles eine Frage der Perspektive? - Die Bedeutung gesellschaftlicher Narrative in der Außenpolitik - Politisches Bildungsforum Sachsen
Vortrag
Details
Um ein Verständnis für die maßgeblichen Interessen und Ziele der globalen Akteure zu entwickeln, lohnt sich ein Blick auf die nationalen Einstellungsmuster und Narrative. Diese vorherrschenden Auffassungen von der Bedeutung und Ausgestaltung internationaler Kooperation prägen die Außenpolitik maßgeblich. Was verstehen Menschen in unterschiedlichen Ländern unter den Begriffen „Nationalismus“ und „Solidarität“? Wie werden die diplomatischen Beziehungen bewertet? Wo setzt man aktuell auf Offenheit und wo eher auf Abschottung? Zu Beginn der Themenreihe setzten wir uns mit diesen grundlegenden Fragen auseinander.
Allgemeines zur Themenreihe:
Nicht erst seit der Präsidentschaft Donald Trumps erfreut sich das Ziel nationaler Isolierung großer Beliebtheit. Kaum ein anderes Narrativ verleiht populistischen Kräften im Westen derart Aufwind wie die Romantik des Rückzuges auf sich selbst. Unter dem Deckmantel der „Rückgewinnung nationaler Souveränität“ steckt jedoch allzu oft die Vorstellung, jeder Nationalstaat sei nur sich selbst der Nächste.
Gegensätzlich hierzu stehen die geopolitischen Veränderungen des letzten Jahrzehnts. Denn mit der globalen Gewichtsverschiebung vom Atlantik in den Indo-Pazifik geht ein relativer Machtverlust des Westens einher, darunter auch Deutschlands. Will dieser in Zukunft noch globale Standards setzen, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die regelbasierte internationale Ordnung verteidigen, dann ist er mehr denn je auf den Abschluss von Bündnissen angewiesen. Wie soll eine solche Bündnispolitik aussehen? Und welche Kompromisse ist der Westen dabei bereit, einzugehen?
Diesen und weiteren Fragen möchten wir uns in einer neuen Themenreihe widmen. Hierbei sollen Perspektiven und Kontroversen auf dem Gebiet der Entwicklungszusammenarbeit, der Sicherheitspolitik und der technologischen Forschung in den Mittelpunkt gestellt und anhand praktischer Beispiele debattiert werden.
Programm
18.00 Uhr: Begrüßung und inhaltliche Einführung
Christian Mumme
Politisches Bildungsforum Sachsen der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
18.10 Uhr: Impulsvorträge der Podiumsgäste
1. Roberto Jaguaribe Gomes De Mattos
Botschafter der Republik Brasilien in Deutschland
2. Yul Edison
Stellvertretender Leiter der Botschaft der Republik Indonesien in Deutschland
3. Nadja Sthamer
Mitglied des Deutschen Bundestags
18.45 Uhr: Podiumsdiskussion
Moderation: Michaela Braun
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.