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Diskussion

Bildung zwischen Tradition und Aufbruch: Selbstvergewisserung oder Identitätsverlust?

Reihe "Anspruch auf Bildung als staatliche Aufgabe!?"

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Herbert Quandt-Stiftung statt.

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Details

"Eine Investition in Wissen

bringt noch immer die besten Zinsen."

Benjamin Franklin

Im Fokus gegenwärtiger Bildungspolitik steht besonders die ökonomische Verwertung von Wissen. Immer mehr junge Leute fragen sich, was sie davon haben, wenn sie sich mit Latein, Philosophie oder Kunst beschäftigen. Ihnen ist längst bewusst, dass eine gute Ausbildung zum sozialen Selek-tionskriterium geworden ist. So orientieren sie zielstrebig ihre Lerninhalte an den scheinbaren Bedürfnissen des zukünftigen Arbeitsmarktes. Zeitökonomisch und effektiv soll die Ausbildung sein.

Unterwirft man aber Bildung marktwirtschaftlichen Prinzipien, wird das „lebenslange Lernen“ zur Beschleunigungsfalle: Wissen verarbeitet vorhergehendes Wissen zu neuem Wissen. So löst sich die Vorstellung, dass es uns mit Bildung einmal besser gehen könne, im Bildungsdauerlauf auf. Lebenslanges Lernen wird zum lebenslänglichen Lernen und der Mensch auf der Suche zu sich selbst immer erfolgloser.

Das Tempo neuer Erfindungen wird zwar immer rasanter, aber deswegen wird kein Jugendlicher schneller erwachsen. In der rede von der „Halbwertzeit des Wissens“ wird Wissen mit Produktionszyklen verwechselt.

Was ist es, was wir wissen wollen sollen? - Wir brauchen Maßstäbe zur Beurteilung des Wissens. Die Veranstaltungsreihe „Anspruch auf Bildung?“ stellt sich grundlegenden Fragen nach dem Bildungsselbstverständnis unserer Gesellschaft. Welche Fähigkeiten sollte das Bildungswesen vermitteln? Was erwartet der markt wirklich und wie hat sich die Bildungslandschaft in Sachsen diesbezüglich verändert? Ist die Aufgabe der Bildungseinrichtungen bloße Wissensvermittlung, oder geht es um mehr, um Werte, Sinn und Verortung? Welcher Voraussetzungen bedarf es, diese zu vermitteln? Sind wir bildungspolitisch fit für die Zukunft?

Gerhard Glaser (Jg. 1937) wurde in Halle geboren. Er studierte ab 1955 Architektur in Dresden. Ab 1961 arbeitete er als Architekt und Bauleiter in der Zwingerbauhütte. Später übernahm er die Bauabteilung des Institutes für Denkmalpflege. Glaser war maßgeblich am Aufbau des Dresdner Denkmalpflegebetriebes beteiligt. Er wurde 1982 Chefkonservator des Instituts für Denkmalpflege. Glaser war der dritte sächsische Landeskonservator seit Gründung des Amtes 1919. Reichlich zwanzig Jahre lang hat er in dieser Funktion die Denkmalpflege in Sachsen kontinuierlich mitgeprägt. Glaser wurde 1998mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Bernhard Freiherr von Loeffelholz (Jg. 1934)wurde in Weimar geboren. Er studierte Betriebs- und Volkswirtschaft in München, Saarbrücken und Berlin. Er war zunächst Referent, später Geschäftsführer der Europäischen Vereinigung für Wirtschaftliche und Soziale Entwicklung CEPES in Frankfurt/Main. Zwischen 1968 bis 1999 war er in unterschiedlichen Funktionen für die Dresdner Bank tätig, zuletzt war er Direktor der Frankfurter Zentrale. Loeffelholz ist Mitbegründer und geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Jürgen Ponto-Stiftung sowie der Kulturstiftung der Dresdner Bank. Er engagiert sich aktuell ehrenamtlich als Präsident des Sächsischen Kultursenates und ist zudem Mitglied der Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland" des Deutschen Bundestages. 2000 wurde Loeffelholz der Sächsische Verdienstorden verliehen.

Hermann Schäfer (Jg. 1942) wurde in Wittlich geboren und studierte Geschichte und Anglistik in Frankfurt, Bonn und Freiburg. Schäfer übernahm 1987 das Amt des Gründungsdirektors der Stiftung "Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland" in Bonn. In seine Amtszeit fielen die Eröffnung des Hauses der Geschichte 1994 in Bonn und die Eröffnung des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig 1999. 2006 übernahm Schäfer die Leitung der Abteilung Kultur und Medien im Bundeskanzleramt. Seit 2007 ist Schäfer pensioniert. Er engagiert sich viellfach und ist u.a. Vizepräsident des European Museum Forum. Schäfer wurde 1997 mit dem „Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland am Bande“ ausgezeichnet und bekam 2001 den Orden „Chevalier de L'Ordre National du Mérite“.

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Veranstaltungsort

Stadtmuseum Dresden - Landhaus, Wilsdruffer Straße 2, 01067 Dresden (Eingang: Landhausstraße)

Referenten

  • Prof. Dr. Gerhard Glaser
    • Sächsischer Landeskonservator a. D.
  • Freiherr Dr. Bernhard Loeffelholz
    • Präsident des Sächsischen Kultursenats und Prof. Dr. Hermann Schäfer
Kontakt

Dr. Joachim Klose

Dr. Joachim Klose

Landesbeauftragter für die Bundeshauptstadt Berlin, Leiter des Politischen Bildungsforums Berlin und Leiter Grundlagenforum

joachim.klose@kas.de 030/26996-3253 030/26996-53253
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Herbert Quandt-Stiftung