Frauen im Islam - Politisches Bildungsforum Sachsen
Vortrag
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Kultur und Religion machen unsere innere Beheimatung sichtbar. Wer in der Fremde lebt, verbindet neue und alte Wertvorstellungen und bringt sie im gelingenden Falle mit seiner neuen Heimat in Einklang.
Auch die islamische Kultur hinterließ zahlreiche Spuren in der Geschichte Europas und prägt unser Leben bis heute. So leben in Deutschland schätzungsweise vier Millionen Muslime. Sie sind Teil der deutschen Gesellschaft. Dennoch haben die Ereignisse der vergangenen Wochen und Monate zu einer Vermischung von Einwanderungs- und Islamdebatte geführt. Laut Umfragen der Bertelsmann-Stiftung sehen 57 Prozent der Deutschen im Islam eine Bedrohung. Dabei wird kaum zwischen integrierten Muslimen und Fanatikern unterschieden. Ein Rolle spielt dabei sicher auch die Berichterstattung über aktuelle Krisen und Terrorakte bei gleichzeitig fehlenden Erfahrungen im Alltag.
Dabei müssen wir die Vielfalt islamischen Lebens, aber auch die Widersprüche und Spannungen in den Blick nehmen. Wie ist die rechtliche Stellung des Islam in Deutschland und Europa heute zu bewerten? Wie lassen sich islamische Wertvorstellungen, politische Mitwirkung und liberale Staatsordnung vereinen? Wie bringen junge muslimische Frauen traditionelle Lebenskultur und individuelle Entwicklung in Einklang?
Die Beantwortung dieser Fragen wird wichtig, wenn es um die gemeinsame Gestaltung unserer Gesellschaft geht. Eine gemeinsame Heimat bedeutet, dass Menschen verschiedener Religionen und Kulturen nicht einfach unverstanden nebeneinander existieren, sondern gemeinsam tragfähige Beziehungen aufbauen.