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Vortrag

Im Wandel der Zeit: Interkulturalität und Religion in China

Reihe: "Ein asiatischer Riese auf dem Olymp? Die Wahrnehmung Chinas zwischen Faszination und Befremden"

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Stadtmuseum Dresden statt.

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Details

„Wenn du einen Riesen siehst, der mit dir kämpfen will, dann sei ohne Furcht. Untersuche zuerst den Stand der Sonne, dann wirst du sehen, daß der Riese vielleicht nur der Schatten eines Zwerges ist."

(Chinesisches Sprichwort)

China ist seit einigen Jahren wieder in aller Munde. Seitdem sich die Volksrepublik im Zuge der Globalisierung dem Westen und vor allem seinen Märkten in verstärkter Weise geöffnet hat, nimmt die Aufmerksamkeit gegenüber der ostasiatischen Nation wieder zu, was zudem mit einer Änderung der Wahrnehmung dieses Landes und seiner Kultur einhergeht.

Dabei weist Europa schon eine lange Tradition im, wenn auch größtenteils einseitigen, kulturellen wie wirtschaftlichen Transfer auf, der sicherlich seinen Höhepunkt in der vor allem in der Kunst stattgefundenen Rezeption chinesischer Stilformen fand (z.B. Schloß Pillnitz, Meißner Porzellan etc.). Diese sogenannte Chinoiserie soll hierbei als ein Paradigma der Aufnahme fernöstlicher Kultur im abendländischen Raum gelesen werden, das die Ambivalenz des Fremden, welches einmal in einer manieriert wirkenden Überhöhung zu faszinieren versteht, andererseits auch bedrohliche Momente in sich birgt, zu verdeutlichen vermag.

Mit dem Eintritt der Kulturen in eine globalisierte Welt verwischen aber diese Grenzen, welche vormals den Bereich des Eigenen vom Bereich des Fremden trennten. Jedoch kann man sicherlich davon ausgehen, dass Differenzen weiterhin bestehen bleiben – sprachliche, mentale, habituelle, religiöse Unterschiede sprechen dafür und mit dem plakativen Begriff des „Kulturschockes“ wurde überdies die entsprechende Losung für ein altes Problem in neuer Gestalt gefunden.

Somit versucht die Veranstaltungsreihe einen Bogen von den traditionellen Chinabildern zur heutigen Wahrnehmung zu schlagen und nach dem genannten „Stand der Sonne“ zu fragen: Welche Faszination übte und übt die chinesische Kultur auf den europäischen Menschen aus? Was erstaunt und beängstigt uns schlechthin am Fremden? Wie gehen wir heute mit dem Fremden im Spannungsfeld von Nähe und Distanz um? Wie ändert sich das Chinabild im Zeichen der Globalisierung? Welchen politischen Stellenwert hat das Verhältnis zu China und wie wird es möglicherweise in der Zukunft aussehen?

Prof. Dr. Florian C. Reiter ist Professor für Vormoderne chinesische Kultur an der Humbold-Universität Berlin. Er studierte Sinologie, Philosophie und politische Wissenschaften in München und Taiwan. Anschließend arbeitete er in Heidelberg und Würzburg, und widmete sich speziell der Kultur des Taoismus. Er forschte in Zusammenarbeit mit der Akademie für Sozialwissenschaften in Sichuan (China) über chinesische Religion. Seit Januar 2000 ist Reiter zweiter Geschäftsführer der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.

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Veranstaltungsort

Stadtmuseum Dresden, Wilsdruffer Straße 2, 01067 Dresden, Eingang: Landhausstraße

Referenten

  • Prof. Florian C. Reiter
    • Berlin
      • Professur für Vormoderne Kultur Chinas an der Humboldt-Universität Berlin
        Kontakt

        Dr. Joachim Klose

        Dr. Joachim Klose

        Landesbeauftragter für die Bundeshauptstadt Berlin, Leiter des Politischen Bildungsforums Berlin und Leiter Grundlagenforum

        joachim.klose@kas.de 030/26996-3253 030/26996-53253

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        Partner

        Stadtmuseum Dresden