Zukunftsangst in Deutschland? - Politisches Bildungsforum Sachsen
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Die Gesellschaft braucht Veränderungen, braucht Reformen. Klier lenkt den Blick auf die anstehenden Aufgaben und verliert dabei nie die spezifische Situation im Osten Deutschlands aus dem Blick. Sie versucht den Ernst der Lage interessant und mit Humor zu vermitteln. Fest steht, Deutschland ist eines der reichsten Länder der Welt und an einem Scheideweg angekommen: Wie wollen wir öffentliche Aufgaben finanzieren und wer beteiligt sich wie daran? Dieser Umschwung muss als Chance und Herausforderung gesehen werden, anstatt ahnungslos, mit Angst und Vorurteilen, der Globalisierung auszuweichen.
Freya Klier schlägt eine Umwandlung des Wohlfahrtsstaates in eine aktive Bürgergesellschaft vor. In einer globalisierten Welt kann der Staat nicht mehr nur in seinem nationalen Rahmen agieren. Natürlich muss er dort helfen, wo wirkliche Not herrscht, doch ist in Zukunft auch mehr Eigeninitiative nötig! Länder wie Neuseeland oder Dänemark haben es vorgemacht: Die Solidarität der Menschen dort ist gestiegen. Denn gegen die soziale Kälte ist vor allem der mündige und solidarische Bürger gefragt. Warum sollten nicht auch wir Pioniergeist entwickeln und überlegen, wie man das Schiff für das 21. Jahrhundert flott bekommt.
Freya Klier (Jg. 1950) arbeitete als Schauspielerin und Regisseurin an verschiedenen DDR-Theatern - 1984 ausgezeichnet mit dem Regiepreis. Aufgrund ihres Engagements in der kirchlichen Oppositionsbewegung erhielt sie Berufsverbot, wurde 1988 verhaftet und zwangsausgebürgert. Sie hat zahlreiche Bücher bzw. Fernsehbeiträge veröffentlicht, lebt als Autorin und Dokumentarfilmerin in Berlin. Kliers neues Buch „Gelobtes Neuseeland. Fluchten bis and Ende der Welt“ ist im September 2006 im Aufbau-Verlag erschienen.