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Vortrag

Zwischen Fortschrittsideologie und christlichem Realitätssinn - Identitätsräume im realexistierenden Sozialismus

Im Rahmen der Ringvorlesung „Wie schmeckte die DDR?“

Auftakt zum zweiten Teil der Veranstaltungsreihe in Kooperation mit dem Freistaat Sachsen, der TU Dresden und dem Stadtmuseum Dresden

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Details

Nische oder Parallelwelt? Wie ließ es sich in der ehemaligen DDR leben? Drang die Staatsideologie in alle Lebensbereiche vor, sodass der Einzelne sich in Nischen zurückziehen musste, um den Angriffen des Staates zu entgehen? Oder bildeten sich nicht vielmehr Parallelwelten aus, die nebeneinander existierten und aus denen man sich mit der Ideologie auseinandersetzte, sie teilweise erdulden musste. Lebte nicht jemand, der in der DDR eine Offizierslaufbahn eingeschlagen hatte, in einer ganz anderen Welt, als jemand, der sich im kirchlichen Raum engagierte? Welchen Wert haben heute die Erfahrungen der Parallelwelten?

In der Veranstaltungsreihe werden vier Parallelwelten zur Disposition gestellt und diskutiert:

Kirchen - Dieser Raum wird allgemein als Parallelwelt akzeptiert. Welche Erfahrungen konnte man in diesem Bereich neben der Religionsausübung machen? Wie wurde mit der Ideologie umgegangen, wie wurde sie kompensiert?

Natur und Sport - Über die Kletterszene in Sachsen, die FKK-Kultur an der Ostsee oder die vielen Kleingärtner gerät man leicht ins Schmunzeln. Aber gab es in der DDR einen Rückzugsraum Natur, frei von ideologischen Attributen? Wie wurde er genutzt und wie frei war er wirklich?

Sprache und Kultur - Der gesellschaftliche Umgang in der DDR war durch ein sehr differenziertes Sprachspiel, durch Anspielungen und Zwischen-den-Zeilen-Lesen geprägt. Wie formte sich dieses Sprachspiel aus? Welche Rolle kam der Sprache zur Kompensation der Ideologie zu?

Heimat - Das verzerrte Geschichtsbild, vermittelt durch das DDR-Bildungswesen, und der Heimatverlust vieler Aussiedler führte zur verstärkten Reflexion der eigenen Wurzeln, zur Identitätssuche. Was bedeutet es, wenn einem die Ideologie die religiösen und traditionellen Wurzeln kappt? Wurde die DDR ihren Bürgern jemals zur Heimat, wie uns gegenwärtig die vielen DDR-Museen nahelegen?

Bischof Joachim Reinelt studierte Theologie in Erfurt und Neuzelle. Am 29. Juni 1961 empfing er von Bischof Otto Spülbeck im Bautzener Dom St. Petri die Priesterweihe und am 20. Februar 1988 durch Bischof Gerhard Schafran die Bischofsweihe. In der Deutschen Bischofskonferenz ist Bischof Reinelt Vorsitzender der Caritaskommission und Stellvertretender Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen.

Die Ringvorlesung findet bis zum 9. Juni 2009, immer Dienstag um 20.00 Uhr, im Festsaal des Stadtmuseums Dresden statt. Auf Wunsch senden wir Ihnen gern den Flyer zur Reihe mit allen Terminen und Themen in der Übersicht zu.

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Veranstaltungsort

Stadtmuseum Dresden, Wilsdruffer Straße 2, 01067 Dresden, Eingang: Landhausstraße

Referenten

  • Bischof Joachim Reinelt
    • Dresden
      • Bistum Dresden-Meißen sowie Altbischof Dr. Johannes Hempel
        • Dresden
          • Evangelische Landeskirche Sachsen

            Publikation

            Zwischen Fortschrittsideologie und christlichem Realismus: Wie schmeckte die DDR?
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            Kontakt

            Dr. Joachim Klose

            Dr. Joachim Klose

            Landesbeauftragter für die Bundeshauptstadt Berlin, Leiter des Politischen Bildungsforums Berlin und Leiter Grundlagenforum

            joachim.klose@kas.de 030/26996-3253 030/26996-53253
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            Partner

            Stadtmuseum Dresden
            Freistaat Sachsen
            Technische Universität Dresden