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Seminar

„Europäische Union – hier und jetzt“

InfoPress

Am 12. Februar 2009 veranstaltete die die Konrad Adenauer Stiftung (KAS) in Belgrad und die Journalistenschule Novi Sad (NNS) das erste InfoPress in diesem Jahr mit dem Titel „Europäische Union – hier und jetzt“,

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an dem neben Journalisten auch Politiker, Experten, Vertreter der serbischen Regierungsinstitutionen und Gäste aus Slowenien teilnahmen. Ziel war eine empirische Bestandsaufnahme darüber, wo sich Serbien auf seinem Weg zur EU derzeit befindet.

Hintergrund für das Thema ist, dass es in Serbien eine große Zustimmung zum EU-Integrationsprozess Serbiens gibt. Konkrete Bemühungen auf den verschiedenen Ebenen, um EU-Standards zu erreichen, sind dem gegenüber nicht so auffällig. Deshalb sollten die teilnehmenden Journalisten vermittelt bekommen, wie man sich ein umfassendes und aussagekräftiges Bild über den Stand des Integrationsprozesses verschaffen kann.

Wie im letzten Jahr für die InfoPress entwickelt, begann die Veranstaltung mit einem Bildungsteil. Die Journalisten erörterten gemeinsam die häufigsten Fragestellungen und Überlegungen im Bezug auf den serbischen Integrationsprozess. Herr Miroslav Stajic, stellv. Chefredakteur der Tageszeitung «Dnevnik», wies dabei die Journalisten auf wichtige, aber in den Medien unterbelichtete EU-Themen hin.

Die Ergebnisse der Forschung des Gallup Balkan Monitoris besagen, dass mehr als 60% der Bürger in Kroatien über ein „ausreichendes“ Wissen über die EU verfügt. Demgegenüber identifizieren mehr als 57% der Bürger in Serbien mit dem Begriff der „EU“ eigentlich nur die Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal. Ihnen sind die mit dem EU-Prozess notwendigen Anforderungen, wie zum Beispiel das serbische Rechtssystem an die EU-Standards anzupassen, die wirtschaftliche und finanzielle Situation umzustrukturieren und anderes, nicht bewusst.

Es ist nicht zuletzt eine Aufgabe der Medien, zur besseren Information der Bürger über diese Themen beizutragen. Den Journalisten wurde deshalb empfohlen, sich direkt bei den zuständigen Experten das Fachwissen zu besorgen, in dem sie konkret nachfragen und sich die Zusammenhänge so erläutern lassen, dass sie selbst schließlich in der Lage sind, die Informationen in einem Beitrag für die Leser verständlich darzustellen.

Herr Slobodan Sorak, Journalist beim Radio Novi Sad, merkte an, dass die serbischen Politiker oft selbst zu wenig Kenntnisse in diesem Bereich mitbringen und dem Journalisten deshalb nicht ausreichend Informationen geben kann. Zudem ist es nicht leicht, „lebenswichtige“ EU-Themen durchzusezten, da sich das Interesse der serbischen Medienkonsumenten auf den „Fall Mladic“ und die sog. Schengener-Liste begrenzt.

Im zweiten Teil der Veranstaltung, der Pressekonferenz, diskutierten die Teilnehmer folgende Themen: „Serbiens Schritte Richtung EU“ (Referentin Frau Ivana Djuric, EU-Direktorat, Regierung der Republik Serbien), „Die Rolle Vojvodinas als Region auf dem Weg zur EU“ (Referent Herr Vladimir Pandurov, Vojvodinas Sekretariat für regionale und internationale Zusammenarbeit), „Reform des Bildungssystem hinsichtlich der EU-Standards“ (Referent Prof. Dr. Pavle Sekerus, Universität Novi Sad), „Die Verfassung Serbiens – ihre Vorteile und Hindernisse auf dem Weg zur EU“ (Referent Herr Aleksandar Popovic, Zentrum für Regionalismus) und „Die Erfahrungen Sloweniens auf dem Weg zur EU„ (Referentin Frau Irena Brinar, Mitglied vom TeamEurope).

Ein zusammenfassender Eindruck aus der Pressekonferenz ist, dass viele Beispiele zeigen, dass Serbien noch nicht mit voller Kapazität in Richtung EU vorangeht. Alle eingeladenen Referenten forderten dabei, dass Serbien realistische und keine zu ehrgeizigen Ziele verfolgen sollte.

Den Journalisten wurde einige Tage vor dem Bildungsseminar und der Pressekonferenz Informationsmaterial über dieses Thema zugesendet. Ein Teil des Material umfasste mehr als zehn Seiten wichtiger Untersuchungen, Analyse und Interviews zum EU-Thema. Der zweite Teil des Informationsmaterials beinhaltet elektronische Version folgender Basisdokumenten über die EU:

Die Fibel der EU-Integration

Europa von A bis Z (KAS ist Herausgeber der Ausgabe in serbischer Sprache)

EU in zwölf Lektionen

Wie und warum: EU

Schritte in die EU

Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen zwischen Serbien und der EU

Nationalprogramm Serbiens für die Integration in die EU.

Mit diesen Materialien und mit einigen hier bei dem InfoPress erörterten Fragen wurde die journalistische Recherchearbeit zu diesem Thema sehr unterstützt. Auch die Auswahl ganz „ungewöhnlicher“ EU-Themen für diesen InfoPress hat die Journalisten auf ein breiteres EU-Themenspektrum aufmerksam gemacht. Dieser InfoPress und sein Echo in der Presse beweisen einmal mehr, dass die Weiterbildung von Journalisten einer kontinuierlichen Unterstützung bedarf, die die KAS auch weiterhin bringen möchte.

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Veranstaltungsort

Novi Sad

Kontakt

Aleksandra Popović

Aleksandra Popović bild

Projektkoordinatorin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin

aleksandra.popovic@kas.de +381 11 4024-163 +381 11 4024-163
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