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Fachkonferenz

Wie kann Montenegro mit dem Klimawandel umgehen?

Implementierung der Reformen auf dem Weg zur EU

Am 15.Dezember 2011 organisierte das montenegrinische Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit der einheimischen NGO Green Home eine regionale Konferenz zum Thema:

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Details

Die Konferenz fand in Podgorica statt. Zur Teilnahme wurden Vertreter der staatlichen Institutionen und internationalen Organisationen, Experten aus Montenegro und der Region, Vertreter der Zivilgesellschaft, Unternehmer die im Bereich der Energieeffizienz, alternative und erneuerbare Energien tätig sind, sowohl wie Vertreter der Wirtschafts- und Handwerkskammer, eingeladen. Die Veranstaltung zählte insgesamt 57 Teilnehmer.

Obwohl das montenegrinische Parlament am 20. September 1991 Montenegro zum ökologischen Staat erklärte, ist der Umweltschutz, insbesondere in den Küstengebieten und Nationalparks, immer noch unzureichend. Die stürmischen Ereignisse der vergangenen Jahrzehnte in der Region und im Lande trugen nicht zu einer schnelleren Umstellung auf umweltschonende Verfahren bei.

Gewisse Fortschritte im Umweltbereich Montenegros wurden aber trotz der ungünstigen Umstände im erwähnten Zeitraum erreicht. Auf der Staatsebene entstanden mittlerweile die notwendige institutionelle Infrastruktur sowie die entsprechende Gesetzgebung. Ebenso konzentrierten sich Experten und Wissen im Bereich Umweltpolitik in der Zivilgesellschaft. Zahlreiche Organisationen wurden gegründet um aktiv in die Gestaltung der Umweltpolitik des Landes einzugreifen. Eine von den einflussreichsten ist die Partnerorganisation in diesem Projekt – die NGO „Green Home“.

Vor diesem Hintergrund und angesichts der Tatsache, dass Montenegro kürzlich den Kandidatenstatus zur Mitgliedschaft in die EU bekommen hat, war das Ziel der Konferenz die Aufmerksamkeit der Entscheidungsträger und der gesamten Gesellschaft Montenegros auf einen wichtigen Aspekt der Umweltpolitik, nämlich Klimawandel, zu lenken.

Da es den Organisatoren gelungen ist die Teilnahme von zuständigen Vertretern der Regierung, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft sicherzustellen, wurde die Konferenz zu einem sehr fachbezogenen Diskussionspodium, auf dem das komplexe Thema umfassend und tiefgreifend besprochen werden konnte.

Die Teilnahme des Deutschen Botschafters in Montenegro, Herrn Pius Fischer, war konzeptionell für die Veranstaltung sehr wichtig. Dies ermöglichte es Deutschland, welches Umweltpolitik sehr ernsthaft wahrnimmt und wo diese eine hohe Priorität in der gesamten Staatspolitik hat, als ein positives Beispiel anzubieten.

Herr Fischer stellte in seinem Einführungswort am Anfang der Konferenz die aktuelle Entwicklungen im Bereich Klima und Energie in Deutschland vor, und erinnerte daraufhin an das erhebliche Potential Montenegros für die Produktion von Wasser- Wind und Sonnenenergie. Dieses sei, so Fischer, wichtig um eine Zunahme von erneuerbaren Energien im Rahmen der gesamten Energieproduktion des Landes zu erreichen, was übrigens eine wichtige Richtlinie der EU ist.

In diesem Zusammenhang betonte Herr Fischer die finanzielle und technische Unterstützung die Montenegro von Deutschland erfährt um die Standards im Energiebereich zu erreichen und den potentiellen Folgen des Klimawandels vorzubeugen.

Die offizielle Stellungnahme zum Thema der Veranstaltung stellte der Minister für nachhaltige Entwicklung und Tourismus Montenegros, Herr Predrag Sekulic, vor. Er vermittelte nämlich in seinem Einführungswort, dass obwohl die großen Industrieländer die größte Verantwortung für die Klimaänderungen tragen, jede einzelne Regierung der Welt in der Verantwortung stehe eigene Strategien zu entwickeln, und durchzuführen, um zur Vorbeugung von Klimawandel beizutragen. „Wir sind zu einem Punkt gekommen an dem wir auf die erneuerbaren Energien immer stärker angewiesen sind, wobei es sehr bald ein Imperativ sein wird, insbesondere für Montenegro, das sich vor 20 Jahren zum ökologischen Staat erklärt hat“, so der Minister.

Die weiteren Vertreter der Regierung; Frau Dragica Sekulic, stellvertretende Ministerin für Energieeffizienz im Wirtschaftsministerium, Frau Mirel Radic Ljubisavljevic, stellvertretende Ministerin im Minsterium für Verkehr und Seewesen, Frau Ivana Vojinovic, stellvertretende Ministerin im Ministerium für nachhaltige Entwicklung und Tourismus, stellten Strategien, Projekte und Aktivitäten aus ihren Zuständigkeitsbereichen vor. In diesem Zusammenhang verwiesen sie auf den ersten nationalen Bericht Montenegros über Klimaänderungen gemäß dem Rahmenübereinkommen der Vereinigten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC). Ein weiteres Projekt bezieht sich auf die Einführung der Vorbeugung von Klimaänderungen in allen Politiksektoren und auf die notwendigen Technologien um dieses Ziel zu erreichen.

Die Vertreter der Zivilgesellschaft und Fachexperten konzentrierten sich hingegen in ihren Vorträgen und Diskussionen auf die Identifizierung der Probleme und auf mögliche Lösungen auf der globalen sowie auf der lokalen Ebene. In dieser Hinsicht wurden die 20-20-20-Ziele erwähnt auf die sich die Europäische Union im Dezember 2008 im Rahmen des Richtlinien- und Zielpakets für Klimaschutz und Energie geeinigt hat. Demnach gelten bis zum Jahr 2020 die folgenden europaweiten Vorgaben: 20% weniger Treibhausgasemissionen, 20% Anteil an erneuerbaren Energien und 20% mehr Energieeffizienz. In diesem Zusammenhang wurden viele interessante Ideen und Initiativen präsentiert. Die Architektin Tomanovic stellte beispielsweise ein originelles Modell eines ökologischen und umweltfreundlichen Stadtverkehrs für Podgorica vor, bei dem der Akzent auf Radfahren liegt.

Die Zivilgesellschaft hatte aber auch kritische Anmerkungen über die Arbeit der Regierung in gewissen Bereichen der Umweltpolitik. Die Politik der Raumplanung wurde z. B. als problematisch bezeichnet. Der Wildbau, so die Aktivisten der Zivilgesellschaft, droht die Naturschönheiten und somit die touristische Perspektive des Landes ernsthaft zu gefährden.

Mit der Teilnahme der regionalen Expertinnen Naida Babić von der NGO Ekotim aus Bosnien und Herzegowina, Milena Šijan von der NGO Sunce aus Kroatien, Lidija Popović, einer unabhängigen Expertin Serbiens, und Slobodan Risteski, 4x4x4 Balkan Brücken Mazedonien, wurde das Thema in einen breiteren Kontext gestellt. Gemeinsam wurde festgestellt, dass der regionale Ansatz im Bereich Umweltschutz, Klima und erneuerbare Energien sehr wichtig ist.

Durch die sehr gute Berichterstattung der Medien konnte das Ziel der Organisatoren, nämlich die montenegrinische Öffentlichkeit auf die Bedeutung des Themas aufmerksam zu machen, erreicht werden.

Links zur Berichterstattung über die Veran-staltung.

http://www.vijesti.me/vijesti/njemacka-obecala-70-miliona-eura-elektro-mrezu-clanak-51809, http://www.pobjeda.me/2011/12/15/pregovara-se-o-70-miliona-eura/

http://www.bizlife.rs/vest.asp?id=30258

http://www.prcentar.me/index.php?option=com_content&view=article&id=1642:sprovoenje-reformi-na-putu-ka-evropskoj-uniji-kako-se-crna-gora-moe-izboriti-sa-klimatskim-promjenama&catid=60:ostalo&Itemid=545

http://www.gov.me/Najave/110558/Konferencija-Reforme-na-putu-ka-Evropskoj-uniji-Kako-se-Crna-Gora-moze-izboriti-sa-klimatskim-promjenama.html

http://www.slobodnaevropa.org/content/odgo-vor_na_klimatske_promjene_potreban_regionalni_pristup/24423031.html

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Veranstaltungsort

Podgorica, Montenegro

Kontakt

Sanija Šljivančanin

Sanija Šljivančanin

Projektkoordinatorin

sanija.sljivancanin@kas.de +382 20 246215 +382 20 246 215
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