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Event

„2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß“

Dokumentarfilm von Malte Ludin

Filmvorführung und Gespräch mit dem Regisseur. Mit freundlicher Unterstützung des CinemaxX Kinos Freiburg.Die Veranstaltung richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe.DER EINTRITT IST FREI. WIR BITTEN UM ANMELDUNG

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Details

Die einzige Schwäche des Films "2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß" ist sein harmloser Titel. Dieses aufwühlende Familienporträt, diese Familienobduktion am lebenden Leib, hieße besser

"Die Mörder sind immer die anderen", denn das ist sein Thema. Es ist der Film für alle Nachgeborenen, die sich immer fassungslos gefragt haben, warum niemand etwas gewußt haben

will, während die Judenvernichtung in vollem Gange war, und warum nach dem Krieg scheinbar

keiner dabeigewesen war. Denn dieser Film zeigt, wie Menschen aktiv und wider besseres Wissen

bis zum heutigen Tag verdrängen, weil sie sonst emotional zu krepieren glauben.

Die Schriftstellerin Eva Menasse in der FAZ (7.4.2005)

Die Familie eines Nazitäters, 60 Jahre nach Kriegsende. Längst ist die Wahrheit über die Vergangenheit des Vaters aktenkundig, aber unter seinen Verwandten wird sie beschönigt, geleugnet und verdrängt – mit all der Leidenschaft, zu der nur Familienbande fähig sind.

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Hans Ludin

Hanns Ludin wird bereits in der Weimarer Republik berühmt, weil er in der Reichswehr für Hitler konspiriert. Nach 1933 steigt er schnell zum SA-Obergruppenführer auf. Ihm werden die Blutorden und andere hohe Weihen des NS-Staates zuteil. 1941 schickt ihn Hitler als Gesandten in den „Schutzstaat“ Slowakei. Als „Bevollmächtigter Minister des Großdeutschen Reiches“ soll er dort die Interessen Berlins durchsetzen: vor allem die „Endlösung“. Nach dem Krieg wird Hanns Ludin von den Amerikanern an die Tschechoslowakei ausgeliefert, 1947 zum Tode verurteilt und hingerichtet.

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Diese Tatsachen nimmt sein jüngster Sohn, der Filmemacher Malte Ludin, zum Ausgangspunkt einer schmerzlichen filmischen Auseinandersetzung mit den Legenden, die in der Familie über den Vater kursieren. War er ein Held und Märtyrer oder ein Verbrecher? Auf einmal sind alle bereit zu reden: Die Schwestern, Schwager, Nichten und Neffen … . Es entsteht ein intimes und doch beispielhaftes Filmdokument – ein hochemotionaler Bericht aus dem Innern einer deutschen Familie.

Stimmen zum Film:

„Malte Ludin ist ein persönliches Wagnis eingegangen mit diesem Film, in dem er als Täterkind mit dem Verschweigen der Schuld seines Vaters bricht und damit die Verantwortung trägt, die mit dem Namen Ludin verbunden ist. Das Ergebnis ist eines der brisantesten zeitgeschichtlichen Porträts über den Umgang der Deutschen mit dem Nationalsozialismus, die in den letzten Jahren in die Kinos gekommen ist.“ (Claudia Schwartz, Neue Züricher Zeitung, 18.2.05/26.1.06)

„Mich hat besonders beeindruckt, wie es dem Film vermittels einer ebenso ruhigen wie subtilen Montagetechnik gelingt, das Bild eines nationalsozialistischen Täters in der Wahrnehmung dreier Generationen entstehen zu lassen. Der Dokumentarfilm gehört zum Spannendsten, was man zum Thema Familienerinnerung derzeit lesen oder sehen kann.“

(Prof. Dr. Norbert Frei, Bochum, 13.12.2005)

„Dieser Film ist ein Trost für mich als Überlebender, Jude und Mensch.“

(Dr. Nathan Durst, Direktor AMCHA-Israel)

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Veranstaltungsort

Freiburg Harmonie-CinemaxX Arthouse

Referenten

  • Malte Ludin
    • Regisseur
    • Berlin
Kontakt

Thomas Wolf

Thomas Wolf

Leiter Regionalbüro Südbaden des Politisches Bildungsforums Baden-Württemberg

thomas.wolf@kas.de +49 761 156 4807-2 +49 761 156 4807-9
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