Asset-Herausgeber

Publikationen

Asset-Herausgeber

Reuters / Irakli Gedenidze

Proteste in Georgien gegen russisches Agentengesetz eskalieren

Erst zieht die georgische Regierung das sogenannte Agentengesetz vor, nach massiven Protesten dann zurück. Doch das scheint ein Spiel auf Zeit zu sein.

In Georgien ist der 08. März ein Feiertag, an dem Frauen traditionell vor allem Blumengeschenke gemacht werden. In diesem Jahr war es in der Hauptstadt Tiflis anders: Anstatt Blumen zu erhalten, wurden viele junge Georgierinnen mit Tränengas und Wasserwerfern bedacht. Eine große, friedliche Demonstration, die vor allem von Studierenden getragen war, wurde in der Nacht durch ein brutales Eingreifen von Sondereinheiten der Polizei gewaltsam aufgelöst. Vom massiven Druck der Straße offensichtlich überrumpelt, zog die Regierungspartei das Gesetz zurück, doch die „rote Linie“ könnte bereits überschritten sein.

The Impact of Russia's War in Ukraine on the Armenian Economy

Studie

Am 23. Februar hat die Präsentation der Ergebnisse der Wirtschaftsstudie "The Impact of Russia's War in Ukraine on the Armenian Economy" stattgefunden.

Komponieren trotz der Ideologie

Publikation

Das von der Konrad-Adenauer-Stiftung und dem Staatlichen Konservatorium "Komitas" Jerewan herausgegebene Buch enthält die Berichte der wissenschaftlichen Konferenz zum 100-jährigen Jubiläum des Konservatoriums.

Kultur der Erinnerung: Die sowjetische Vergangenheit und ihr Spiegelbild in der armenischen Literatur

Studie

Ab April 2022 wurde auf Initiative der Konrad-Adenauer-Stiftung und der ARI-Literaturstiftung das Projekt "Kultur der Erinnerung: Die sowjetische Vergangenheit und ihr Spiegelbild in der armenischen Literatur" organisiert, in dessen Rahmen drei Forschungen durchgeführt wurden.

Soziodemografische und finanzielle Analyse des Erweiterungsprozesses der Gemeinden in Nord-Armenien

Analyse

Vom 1. Juli bis zum 15. Oktober führte die NRO “Compass Research, Education and Consulting Center” mit Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung eine Analyse des Erweiterungsprozesses der zwei Gemeinden Amasia und Tumanyan in Nord-Armenien durch.

Reuters / POOL New

Neue Eskalationen zwischen Armenien und Aserbaidschan

Was bedeutet die Auseinandersetzung für die Sicherheitsarchitektur im Südkaukasus?

Das Wiederaufflammen des Konfliktes zwischen Armenien und Aserbaidschan, die 2020 einen 44 Tage langen Krieg führten, ist unerwartet, aber nicht unerklärlich. Eigentlich galt es als Erfolg, dass die Konfliktparteien im Frühjahr und Sommer auf verschiedenen Ebenen miteinander zu sprechen begonnen hatten: Noch im August trafen sich der aserbaidschanische Präsident Alijew und der armenische Premier Paschinjan in Brüssel und verständigten sich auf einen Fahrplan für Friedensverhandlungen sowie darauf, sich noch einmal im November zu treffen. Ungeachtet dessen war die aserbaidschanische Rhetorik gegen Armenien fortgesetzt aggressiv geblieben, und der Verlauf des Krieges in der Ukraine hat offensichtlich die Autorität Russlands als Garant für die 2020 vereinbarte Waffenruhe bzw. für Sicherheit und Stabilität in der Region und darüber hinaus nachhaltig geschwächt.

NASA

Der Südkaukasus im Herbst 2022

Im Windschatten von Russlands Krieg in der Ukraine

Durch Grenzen mit Russland und der Türkei und als Anrainer des Schwarzen Meeres befindet sich der Südkaukasus praktisch in Sichtweite des russischen Krieges gegen die Ukraine. Mit dieser Perspektive stehen in der Region, anders als in Mittel- und Westeuropa, nicht die hohen Gaspreise oder Waffenlieferungen an die Ukraine im Mittelpunkt der Diskussionen, sondern Fragen der inneren und regionalen Sicherheit angesichts unkontrollierter russischer Migrantenströme vor allem nach Armenien und Georgien sowie der Tatsache, dass Russland in allen drei Ländern militärisch präsent ist. Was werden die bestimmenden Themen in Georgien, Armenien und Aserbaidschan in diesem Herbst sein?

Tender on Selection of Company

Tender on Selection of Company for the implementation of Knowledge Exchange Scheme between Georgian and EU stakeholders

VON DER UNABHÄNGIGKEIT ZUR FREIHEIT

Wie sich Staat und Gesellschaft im neuen Georgien verändern

Der vorliegende Band „Auf den Spuren der Demokratie in Georgien“ ist Teil der Bemühungen unserer Stiftung zur Förderung des politischen Dialogs. Der Band umfasst für eine Publikation überarbeitete Vorlesungen, die weitestgehend im Jahr 2019 gehalten wurden – von Georgiern für ein georgisches Publikum. Für die in einem Online-Format koordinierten Vorlesungen konnten wir unterschiedliche Persönlichkeiten des georgischen intellektuellen und politischen Lebens gewinnen. Dazu gehören ehemals in der Politik verantwortliche Akteure, Hochschullehrer, politische Analysten, aber auch Schriftsteller. Somit konnte der Schwerpunkt nicht nur in inhaltlich unterschiedlichen Teilbereichen beleuchtet werden, sondern auch aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Der Blick des Schriftstellers auf die politischen Entwicklungen ist nun mal in der Regel anders als der eines Analysten. Aber aus Sicht der Konrad-Adenauer-Stiftung macht gerade diese Mischung einen ganz besonderen Reiz aus.

::ErWin / flickr / CC BY-SA 2.0

Georgien nach den Kommunalwahlen 2021

Politischer Kreisverkehr ohne Ausfahrt

Am 30. Oktober 2021 fand in Georgien die zweite Runde der Regionalwahlen statt. In 20 großen Städten und selbstverwalteten Gebietskörperschaften kam es zu einer Stichwahl zwischen den Kandidaten der Regierungspartei Georgian Dream (GD) und Kandidaten der Opposition. Dabei gewann die Regierungspartei 19 von 20 Stichwahlen – zum Teil sehr knapp. Einzig in Tsalenjikha konnte sich der Kandidat der Opposition durchsetzen. GD hat angekündigt, dort die Stimmen nachzählen zu lassen. Gleichzeitig hat GD in sechs Gemeinden keine eigene Mehrheit mehr.

Für die Opposition unter Führung der UNM (United National Movement) ist das Ergebnis dennoch eine herbe Enttäuschung. Sie hatte sich gerade in großen Städten wie Batumi, Rustavi, Kutaisi oder Zugdidi große Chancen ausgerechnet. Für die Stichwahl zum Bürgermeisteramt in Tiflis trat der UNM-Vorsitzende Nika Melia mit einem bereits ausgehandelten Koalitionsvertrag an, der die anderen Oppositionsparteien personell großzügig berücksichtigte. Einen Tag nach der Stichwahl kündigte die UNM an, das Ergebnis nicht anzuerkennen. Massive Proteste wurden für das ganze Land angekündigt. Georgiens Innenpolitik dreht sich seit mehr als zwei Jahren in einer Dauerschleife aus Wahlen, Protesten und Nichtanerkennung von Resultaten. Ein Ende der extremen Polarisierung ist nicht in Sicht.