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Ob Halbstarke, Beatfans, Blueser, Hippies, Gammler, Punker, Heavy-Metaler oder Skinheads - auch jenseits der urbaneren Gegenden der DDR bildeten sich jugendliche Subkulturen und wurde nonkonformer Eigen-Sinn gelebt. Dabei wirkten in Thüringer Kleinstädten sowie im ländlichen Raum die gleichen Faktoren für die Entwicklung von Subkulturen wie anderswo: So gab zum einen die Auseinandersetzung zwischen Hegemonial- und Subkultur die gesellschaftlichen Spielräume vor. Zum anderen wirkte die Jugendpolitik von SED und FDJ auf jene Jugendlichen ein.

Meist war das Verhalten subkultureller Jugendlicher zunächst oft nur ein Protest gegen tradierte gesellschaftliche Wertvorstellungen bzw. eine Flucht vor den Ansprüchen der Elterngeneration. Doch der Staat kriminalisierte sie als Nonkonforme, so dass es durch die Distanz zur Mehrheitsgesellschaft zwangsläufig zu einer Politisierung kam. Vor allem durch diesen Druck von außen entwickelte sich aus einem natürlichen Generationenkonflikt zunehmend ein Individuum-Staat-Konflikt.

Die Zersetzungsversuche seitens des Staates einerseits und die Gewinnung individueller Eigenständigkeit seitens der nonkonformen Jugendlichen andererseits stehen im Blickpunkt des Vortrags- und Gesprächsabends, zu dem das Bildungswerk Erfurt der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. und der Verein „Gedenkstätte Amthordurchgang“ e.V. herzlich einladen.

Dr. Peter Wurschi,

wurde 1975 in Suhl geboren. Ab 1995 studierte er in Leipzig Politikwissenschaften, Soziologie und Psychologie. Neben dem Studium wirkte er von 1998 bis 2000 bei der Erstellung der Ausstellung „Diktatur und Widerstand in der DDR“ im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig mit sowie ab 2000 im Berliner Büro von Katrin Göring-Eckardt, MdB.

2003-2005 war er Stipendiat der Stiftung „Aufarbeitung der SED-Diktatur“ und verfasste eine Dissertation über jugendliche Subkulturen im ehem. Bezirk Suhl. Nach Abschluss des Promotionsverfahren an der Universität Leipzig ist Wurschi freiberuflich tätig.

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