Die verbrannten Dichter - Politisches Bildungsforum Thüringen
Veranstaltungsberichte
Am Montag, den 26.01.2015, erlebten ca. fünfzig Gäste zum Schlossgespräch auf der barocken Heidecksburg einen kulturell und inhaltlich höchst anspruchsvollen Abend. Die Tiefe des Wissens über die „verbrannten Dichter“ und die rhetorische Vorstellung durch den Redner Gerd Berghofer hinterließen tiefen Eindruck im Auditorium. Durch die musikalische Begleitung von Ann-Helena Schlüter am Klavier wurde die Veranstaltung abgerundet. Im einleitenden Grußwort, wies Herbert Wirkner MdL darauf hin, wie wichtig die politische Aufklärungsarbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung sei und lobte insbesondere die Initiative des „Denktages“, bei der deutschlandweit, anlässlich der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, verschiedene Veranstaltungen zum Thema der nationalsozialistischen Diktatur initiiert werden.
Bei den „verbrannten Dichtern“ handelte es sich um diejenigen Autoren, die von den Nationalsozialisten auf eine „schwarze Liste“ gesetzt worden und in symbolträchtigen Akten, durch Bücherverbrennungen, dem Feuer übergeben worden waren. Durch Publikationsverbote wurde den Dichtern praktisch die Lebensgrundlage entzogen – wenn sie nicht ohnehin schon von den Nationalsozialisten verhaftet und eingesperrt worden sind. Die unterschiedlichen Lebenswege einiger Autoren wurden vom Redner anschaulich dargestellt. Die Bandbreite des Schreckens deckte alles ab: von innerer Emigration über Flucht bis zu Tod und Gefängnis.
Die Vielseitigkeit mit der Gerd Berghofer ausgewählte Werke von bekannten und unbekannten Dichtern vortrug – durchgehend frei rezitierend – war imponierend. Während der Klavierstücke, die immer wieder mit dem Referat abwechselten, konnten die Zuschauer das Gesagte verarbeiten. Alle Anwesenden waren sich am Ende des Vortrags einig, einen außergewöhnlichen Abend erlebt zu haben.
