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Die Umbrüche in der Region Nordafrikas seit 2011 haben einen historischen Wandel eingeleitet. Die Schlagwörter, die von Beginn an das Aufbegehren breiter Bevölkerungsschichten gegen Korruption, Klientelismus, aber einfach auch Misswirtschaft begleitet haben, waren „Freiheit“, „Würde“ und „Arbeit“. Seitdem hat eine neue politische Dynamik die Länder der Region erfasst, insbesondere Tunesien, das mit der Flucht des langjährigen Präsidenten und den ersten freien Wahlen Ende 2011 auf dem Weg ist, eine neue politische Ordnung aufzubauen.

Aber auch Algerien, das ressourcenreichste Land der Region hat sowohl rechtliche als auch politische Reformen eingeleitet, die helfen sollen, eine demokratische und rechtsstaatliche Ordnung zu entfalten. So entscheidend und wichtig die politischen Diskussionen und Entwicklungen der Länder sind, so dringend notwendig müssen sie jedoch von einem wirtschaftspolitischen Diskurs begleitet werden, der geeignet ist, die grundle-genden Defizite und Herausforderungen der Länder zu bewältigen: Hohe Jugendarbeitslosigkeit, geringe Produktivität, Reform des Bildungs- und Ausbildungssektors, Verbesserung des Investitions- und Geschäftsklimas sowie Verbesserung der Infrastruktur sind nur einige Bereiche, die exemplarisch aufzeigen, wo die Problemlagen liegen.

Neben einer neuen politischen Ordnung suchen Länder wie Tunesien und Algerien auch nach einer neuen wirtschaftlichen Orientierung, die den freien Markt in Ausgleich bringt mit der neuen Sozialen Frage, die sich in den Ländern der Region stellt. Die Soziale Marktwirtschaft als ordnungspolitisches Orientierungsmodell und ihre Prinzipien geraten damit unmittelbar in den Fokus der Reflexionen, wenn es darum geht zu diskutieren, auf welcher Grundlage, welchen Werten und Prinzipien, sich nicht nur die Wirtschaft im Allgemeinen, sondern insbesondere auch deren Akteure, hier vor allem Unternehmer ausrichten wollen.

Vor dem Hintergrund der langjährigen Zusammenarbeit mit dem Centre Jeunes Dirigeants d´Entreprise (CJD) lädt die Konrad-Adenauer-Stiftung daher sechs hochrangige Vertreter des Verbandes aus Tunesien und Algerien vom 2.-9. Juni 2013 zu einem Studien- und Informationsprogramm nach Deutschland ein, um sich über die Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft und insbesondere die Rolle des Unternehmers in einer sozialmarktwirtschaftlichen Ordnung zu informieren. Neben Berlin als politischem und wirtschaftlichem Zentrum sollen darüber hinaus auch Gespräche und Besuche in der bayerischen Landeshauptstadt München stattfinden, die besonders intensive und erfolgversprechende Kooperations-ansätze mit beiden Ländern verbindet.

In Berlin werden die Teilnehmer u.a. den Vorsitzenden der Parlamentariergruppe für Arabischsprachige Staaten des Nahen Ostens im Deutschen Bundestag, Joachim Hörster MdB sowie den Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Ernst Burgbacher MdB, treffen. In München stehen zudem Unternehmensbesichtigungen sowie ein Gespräch mit dem Leiter des Referats Internationale Beziehungen in der Bayerischen Staatskanzlei, MinR Paul Fischer, auf dem Programm. Am 03. Juni 2013 werden die Teilnehmer darüber hinaus an einer Fachkonferenz der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Kooperation mit der Deutsch-Arabischen Freundschaftsgesellschaft (DAFG) zum Thema 'Wirtschaft im Fokus: Umbrüche in Nordafrika - Herausforderung Soziale Marktwirtschaft' teilnehmen und über ihre eigenen Erfahrungen berichten.