Die regionale Rolle der tunesischen Parteien - Auslandsbüro Tunesien
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Nach der Unabhängigkeit Tunesiens im Jahre 1956 wurde das dortige politische System lange Zeit von der Dominanz einer einzelnen Partei geprägt. Erst infolge der Revolution von 2010/2011 erfuhr die politische Landschaft mit der Gründung zahlreicher neuer Parteien unterschiedlichster politischer Ausrichtungen eine grundlegende Umwälzung.
Im Zuge der Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung (2011) sowie zum tunesischen Parlament (2014) gelang es einigen dieser neu gegründeten Parteien, sich auf der politischen Bühne zu etablieren. Andere Parteien hingegen gerieten schnell in Vergessenheit. Der Kampf um das eigene Überleben ist gegenwärtig eine der Hauptherausforderungen der meisten Parteien. Daher ist es unerlässlich, dass die verantwortlichen Funktionäre der verschiedenen Parteien auf die Wünsche und Erwartungen der Bürger einzugehen wissen und es vermögen, eine breite Wählerschaft aus unterschiedlichen Milieus und Landesregionen an sich zu binden.
Welche Meinung haben die Tunesier heute, fünf Jahre nach der Revolution, von ihren politischen Parteien? Wie groß ist das Vertrauen, das sie den Parteien entgegenbringen? Glauben sie, dass dieselben tatsächlich im Interesse des Bürgers handeln? Welche Rolle kommt den Parteien der tunesischen Bevölkerung zufolge in den Regionen zu? Wird diese Rolle auch wirklich ausgefüllt? Kümmern sich die Parteien ausreichend um regionale Probleme? Welche Erfolge gestehen die Tunesier ihren Parteien zu?
Eine neue, von der KAS und von Sigma Conseil durchgeführte Umfrage wird Antworten auf all diese Fragen geben. Ferner wird im Rahmen einer offenen Diskussion bei den „Rencontres de Tunis am 12. Mai auf eine Vielzahl weiterer Fragen und Aspekte zum Thema Parteien und Regionen eingegangen werden. An der Debatte werden sich Persönlichkeiten aus der Politik, von Universitäten und Vereinen sowie Journalisten beteiligen.