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Heutzutage gibt es beinahe keinen Lebensbereich mehr, der vom Einfluss der „neuen“ Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT, z. B. Internet, Mobiltelefon, Satellit …) verschont geblieben ist. Diese Entwicklung spiegelt sich besonders deutlich in den Veränderungen in der Medienlandschaft wider. Seit dem Aufkommen der IKT haben sich v. a. die journalistischen Praktiken fundamental gewandelt, sei es durch neue Formen des technischen Supports, durch Multimedia-Inhalte oder durch andere Neuerungen.

Diese Veränderungen haben auch vor den „Großhändlern“ der Informationen keinen Halt gemacht: den Presseagenturen. Diese verfügten einst über ein Quasi-Monopol auf Informationen, haben sich aber nunmehr ebenfalls an die neuen Entwicklungen anzupassen. Denn Angebote von Internetseiten, soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook, Instant Messaging-Dienste oder auch die herkömmliche SMS sowie zahlreiche weitere Innovationen fordern den enormen Wettbewerbsvorteil der Presseagenturen in deren Eigenschaft als Echtzeit-Lieferanten von Informationen heraus.

Vor diesem Hintergrund drängt sich die Frage auf, ob diese Veränderungen als „Bedrohung“ für die Rolle der Presseagenturen zu sehen sind. Diese bleiben ja nach wie vor journalistische Organisationen mit ausgeprägten nationalen und internationalen Korrespondentennetzen. Bewegen wir uns vielleicht auf eine Art „Unimedialität“ zu? Bringen diese Wandlungen nicht vielleicht die Gelegenheit mit sich, die Agenturarbeit zu erneuern und weiterzuentwickeln? Aber unabhängig von theoretischen Überlegungen: Wie haben sich die Presseagenturen in der Praxis eigentlich inzwischen an die tiefgreifenden Veränderungen auf der Technik-, Informations- und Führungsebene angepasst?

Dies sind nur einige zentrale Aspekte, die auf der von der KAS Tunesien und der Agentur TAP organisierten Debatte zwischen Forschern und Fachleuten behandelt werden. Dadurch soll einerseits ein besseres Verständnis der gegenwärtigen Veränderungen geschaffen werden, andererseits aber auch vor dem Hintergrund des 55. Geburtstages der TAP eine kollektive Reflexion unternommen werden, die die möglichen einzuschlagenden Richtungen sowie die strategischen Entscheidungen berücksichtigt, die in diesem neuen Medienzeitalter getroffen werden können.