Tunesien-Europäische Union: ein Jahr fortgeschrittener Status? - Auslandsbüro Tunesien
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Am 17. November 2012 trafen sich in Brüssel Beauftragte aus Tunesien und der Europäischen Union, um den Verhandlungsprozess zur Vergabe des „statut avancé“ zu starten. Die Einleitung eines solchen Prozesses wurde durch die neue politische Lage in Tunesien ermöglicht, da sich das Land seit dem Fall des Regimes von Ben Ali auf dem Weg der Demokratie befindet.
Tatsächlich war diese Besserung der Beziehungen zwischen Tunesien und der EU vor dem 14. Januar 2012 nur sehr schwer vorstellbar, zumal sich das Regime durch Geschlossenheit und Besessenheit den Staat in seinen Händen zu behalten auszeichnete, während die EU mehr Offenheit verlangte. Nach der Revolution wurden fast zwei Jahre benötigt um ein Abkommen zu schließen, das auch von Experten als großer Vorschritt für die Beziehungen bezeichnet wurde, insbesondere für den bilateralen Austausch. Dieses Abkommen strebt die Schaffung eines gemeinsamen Wirtschaftsraums an, der neue Perspektiven für den tunesischen Außenhandel auf dem europäischen Markt darstellt.
Bedeutet dieses Abkommen für die Europäische Union, dass sich Tunesien tatsächlich auf dem Weg der Demokratie befindet? Die EU hat sicherlich das Streben des tunesischen Volkes nach Demokratie, Rechtstaat, Freiheit und nach der Implementierung der Good Governance Regeln zur Kenntnis genommen. Es sind eben diese Fragen, die während des Kolloquiums von Experten aus Tunesien und dem Ausland angesprochen und diskutiert werden.