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Veranstaltungsberichte

10 Jahre EU-Erweiterung

Symposium mit Mikuláš Dzurinda vor 120 Teilnehmern

Im Rahmen der jährlich stattfindenden Budapester Gespräche luden die Andrássy Universität Budapest und die Konrad-Adenauer-Stiftung am 24. September 2014 unter der Überschrift "10 Jahre EU-Erweiterung" zu einem Symposium in den Spiegelsaal der Andrássy Universität Budapest. Zu diesem Thema diskutierten der ehemalige slowakische Ministerpräsident Mikuláš Dzurinda, sowie der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses der Ungarischen Nationalversammlung, Zsolt Németh.

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Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Prof. Dr. András Masát, Rektor der Andrássy Universität Budapest, sowie Frank Spengler, Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung, die die Referenten, sowie die 120 Gäste begrüßten und die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Institutionen hervorhoben.

Auf das Thema des Symposiums eingehend betonte Frank Spengler, dass sich Konrad Adenauer schon im Jahre 1961 für ein gemeinsames Europa in Freiheit stark gemacht hätte. Darüber hinaus ging er auf den Mut und den Freiheitswillen der Ungarn ein, die wesentlich zur Wiedervereinigung Deutschlands sowie zur Erweiterung der EU beigetragen hätten. Europa stehe heute wieder vor große Herausforderungen, darum sei es umso wichtiger, sich für ein „handlungsfähiges, werteorientiertes und vereintes Europa“ zu engagieren.

Im Anschluss zog der ehemalige slowakische Ministerpräsident Mikuláš Dzurinda nach 10 Jahren EU-Mitgliedschaft eine durchaus positive Bilanz. Er bezeichnete die EU als eine mutige Idee und ihre Erweiterung als einen wahrgewordenen Traum. „Die Erweiterung der Europäischen Union ist eine Erfolgsstory“, so Dzurinda. Der Erfolg zeige sich einerseits auf der Ebene der EU, die neben einem größeren Wirtschaftsraum auch international mehr Ansehen gewonnen habe. Andererseits sei der Erfolg auch in den Beitrittsländern sichtbar, die sich seit 2004 im Hinblick auf Wirtschaft, Lebensstandard sowie Sicherheit an den Westen annähern konnten. Dennoch ließ er auch Herausforderungen, wie die Aufrechterhaltung der Wirtschaftskraft, sicherheitspolitische Fragen, insbesondere die Ukrainekrise, ebenso wie Migration, Integration und Globalisierung nicht unerwähnt.

In dem folgenden Kommentar stimmte Zsolt Németh in die positive Bewertung der EU-Erweiterung ein und nannte zugleich den Beweis hierfür: „Die Trennung Ost-West gibt es nicht mehr.“ Dennoch betonte Németh, dass es neben all den Erfolgen der Erweiterung auch Misserfolge gäbe, wie die schwierige Beziehung zu Russland, die Trennlinie Nord-Süd sowie die äußere Trennlinie zwischen den Mitgliedstaaten und den Ländern, die einen Unionsbeitritt anstrebten. Auf Dzurindas Vortrag eingehend betonte er abschließend, dass das zehnjährige Jubiläum der EU-Erweiterung der richtige Zeitpunkt für einen neuen Traum und die Überwindung der Europamüdigkeit sei.

In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass auch die Gäste die Erweiterung als Mehrwert für die Union und ihre Mitgliedstaaten ansehen. Ferner wurden aber auch kritische Fragen, wie die Einhaltung der europäischen Grund- und Menschenrechte, sowie der Zielkonflikt zwischen Erweiterung und Vertiefung des Integrationsraums Europa besprochen.

Text: Franziska Lechner

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