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Veranstaltungsberichte

Bewahrung der Schöpfung. Ökotheologie – Theorie und Praxis

von Bence Bauer, LL.M
Am Tag nach Maria Himmelfahrt fand ein gemeinsames Symposium von Konrad Adenauer Stiftung und dem Verein Naphimnusz, Sonnenhymnus, statt. Vor etwa 80 Teilnehmern referierten namhafte Experten aus dem In- und Ausland in der Zentrale der Ungarischen Bischofskonferenz zum Thema "Bewahrung der Schöpfung. Ökotheologie – Theorie und Praxis".

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Die Veranstaltung wurde von Gábor Nemes, dem Vorsitzenden von Naphimnusz sowie dem Bischof von Szombathely (Steinamanger), András Veres, offiziell eröffnet, während der Leiter der Konrad Adenauer Stiftung Ungarn, Hans Kaiser, Minister a.D. in seinem Vortrag die Bedeutung der Bewahrung der Schöpfung darstellte. Es gehe immer wieder darum, den Menschen bewusst zu machen, dass sie die Erde zwar nutzen dürften, doch auch zu bewahren und an zukünftige Generationen lebenswert weiterzugeben hätten. Dies bedeute Wahrnehmung von Verantwortung. Jedes Mitglied der Gesellschaft, insbesondere aber Akteure des öffentlichen Lebens und der Politik seien aufgefordert, sich stets für die Erhaltung der göttlichen Schöpfung einzusetzen und dies in ihren Entscheidungen zu berücksichtigen. Es sei doch schon lange kein Geheimnis, dass die Ressourcen nicht unendlich seien und die heutigen Generationen nicht auf Kosten der künftigen aus dem Vollen schöpfen dürften. Dies wäre unverantwortlich und ohne jeglichen Respekt vor der Würde des Menschen, um die es auch beim Schutz von Natur und Umwelt gehe. Kaiser bedauerte, dass sich die Konservativen speziell in Deutschland allzu lange dieser ureigenen Aufgabe nur ungenügend gestellt hätten.

Prof. Dr. Dirk Ansorge von der Philiosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen (Frankfurt am Main) stellte verschiedene Aspekte der "Ökotheologie heute" dar. Er unterstrich die Bedeutung von Ökotheologie und stellte diese in einen Kontext mit der allgemeinen Glaubenslehre. Er forderte auch dazu auf, den Gedanken der Gerechtigkeit bei allen Entscheidungen hinsichtlich der Nutzung der Ressourcen nicht zu vergessen. Man müsse sich nicht wundern, wenn die Menschen der sog. Dritten Welt beim Blick auf den für ihre Sicht großen Reichtum der Staaten Europas oder auch der USA danach strebten, auch selbst so großzügig leben zu dürfen. Hier brauche es eine Gesamtorientierung und einen politischen Rahmen, der leider bislang nicht gegeben sei.

Schließlich konnten die Referenten in einem gemeinsamen Panel die aufgeworfenen Fragen weiter vertiefen und sich auch den interessierten Anregungen aus dem Publikum stellen. Als Konklusion der Veranstaltung ist anerkennend die Feststellung zu machen, dass der relativ neue und kaum bekannte Ansatz der Ökotheologie nunmehr auch in Ungarn vor einem größeren Publikum erfolgreich vorgestellt und bewertet werden konnte. Ein Ansatz, den die KAS bei ihrer Arbeit in Ungarn weiter verfolgen will.

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Schöpfungskonferenz. Budapest, 16.08.2012 KAS Ungarn
Schöpfungskonferenz. Budapest, 16.08.2012 KAS Ungarn

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