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Veranstaltungsberichte

Brexit und die Auswirkungen auf die Wirtschaft

von Frank Spengler, Viktoria von Kalm
Zu dem in vielerlei Hinsicht ungeklärten zukünftigen Verhältnis des Vereinigten Königreichs und der Europäischen Union organisierten die Konrad-Adenauer-Stiftung und die Andrássy Universität Budapest (AUB) am 20. Mai 2019 ein Diskussionsforum. Im Mittelpunkt des einführenden Vortrags von Felix Dane, Leiter des Auslandbüros Großbritanniens der Konrad-Adenauer-Stiftung, standen die engen wirtschaftlichen Verflechtungen Englands mit EU-Mitgliedstaaten. Zentral bleibt die Frage nach einvernehmlichen Lösungen, die die Nachteile auf beiden Seiten möglichst gering halten.

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Eröffnet wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Ellen Bos, Prorektorin der Andrássy Universität Budapest. Frank Spengler, Leiter des Auslandbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung, betonte in seiner Begrüßung wie wichtig es sei, gerade jetzt noch stärker als zuvor den Dialog mit dem Vereinigten Königreich zu fördern. Für ein anderes Vorgehen seien die wirtschaftlichen Verflechtungen zu eng und die negativen Auswirkungen des Brexit für alle Länder zu groß.

Zu Beginn seiner Ausführungen ging Felix Dane auf die klare Trennlinie in der britischen Bevölkerung zwischen den „Brexiteer“ und den „Remainer“ ein. Die „Brexiteer“ gingen davon aus, dass Großbritannien als Staat auch ohne EU-Mitgliedschaft wirtschaftlich stark genug sei und durch den Austritt sogar noch an Stärke gewinnen würde. Die „Remainer“ würden die Frage stellen, ob sich das Vereinigte Königreich überhaupt je davon erholen könne.

Im Folgenden stellte Dane die bisherigen und aktuellen Auswirkungen des Brexits noch detaillierter dar. Zum einen koste der Brexit ca. 600 Millionen Pfund pro Woche und gefährde weltweit etwa 600.000 Jobs. Ausländische Firmen zögen sich zunehmend aufgrund der noch immer unklaren rechtlichen Lage zurück und auch Privathaushalte würden ihre Lagerbestände erhöhen. Somit hätten sich bereits einige Mechanismen in Bewegung gesetzt, ohne dass der Brexit überhaupt rechtlich umgesetzt worden sei.

Auch wenn nach Danes Prognosen London ein wichtiger Finanzstandort bleiben wird, wird Englands Finanzmarkt dennoch ohne die EU mit Einbußen zu rechnen haben.

Trotz dieser negativen Entwicklungen betonte Dane, dass das Vereinigte Königreich durchaus das Potential hätte, auch mit einem Austritt aus der EU ein stabiles Land und starker Verhandlungspartner zu bleiben. Dazu führte er die renommierten Universitäten, die gute Vernetzung mit der übrigen Welt, die hohe Innovationskraft und den risikofreudigen Finanzmarkt als Argumente auf.

Doch auch mit diesen Potentialen, werde es wirtschaftlich gesehen, so Dane, nur Verlierer geben. Sowohl im Vereinigten Königreich, als auch in der EU und in Deutschland. In Zukunft wird zum einen vieles davon abhängen, wie die nächsten Wahlen in Vereinigten Königreich ausfallen werden und zum anderen, ob es zu einem harten Brexit oder einer Freihandelszone mit der EU kommen wird.

Im Anschluss an den Vortrag folgte eine Diskussion mit dem Teilnehmern, z.B. über das zukünftige Verhältnis von England und den USA. Die Vermutung wurde geäußert, dass Trump als großer Anhänger des Brexit versuchen werde, besonders vorteilhafte Abkommen für die USA abzuschließen.

Weiter ging es um die Feststellung, dass die gesamte Debatte um den Brexit mittlerweile in fast allen Bereichen die Ratio verlassen habe und die gesamte Situation stark mit Emotionen behaftet sei. Die britische Bevölkerung, so erklärte Dane, sei frustriert, weil seit der Entscheidung für den Austritt kaum noch Reformen in Angriff genommen worden seien, da ohne eine Kenntnis über die Budgets eine Planung nur erschwert möglich sei.

Als Fazit der Diskussionsveranstaltung bleibt, dass es aktuell notwendiger denn je ist, über Dialog mit der EU und die Einbindung des Vereinigten Königreichs, das Vertrauen wieder zu stärken und die Kommunikation zu fördern.

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